APA - Austria Presse Agentur

3. Runde der Beamten-Gehaltsverhandlungen gestartet

Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) ist am Freitagnachmittag mit dem für die Beamten zuständigen Finanzminister Eduard Müller zur dritten Runde der Beamten-Gehaltsverhandlungen zusammengetroffen. Ob diesmal Nägel mit Köpfen gemacht werden, blieb vor Beginn der Gespräche offen.

GÖD-Vorsitzender Norbert Schnedl erklärte, er erwarte heute ein konkretes Angebot von Müller. Er zeigte sich überzeugt, dass die Gespräche in den ersten beiden Runden "eine gewisse Wirkung erzielt haben" und die hervorragenden Leistungen der Bediensteten in allen Bereichen und Gebietskörperschaften auch gesehen werden. Er gehe deshalb davon aus, dass der Dienstgeber auch ein wertschätzendes Angebot vorlegen werde. Die Frage nach einer Forderung der Gewerkschaft ließ Schnedl offen.

Müller meinte hingegen, er wolle zunächst einmal schauen, ob die Gewerkschaft eine konkrete Forderung auf den Tisch legt. Ob es ein Angebot des Dienstgebers geben wird, werde sich aus den Verhandlungen ergeben. Der Minister meinte jedoch, dass die letzte Runde gezeigt habe, dass es noch Gesprächsbedarf gebe und das eine oder andere Thema von voriger Woche noch vertieft werden sollte.

Bezüglich eines möglichen Abschlusses schon in der heutigen dritten Runde gaben sich beide Seiten zurückhaltend. Schnedl meinte, "die Chance lebt immer". Wenn das Angebot und der Verhandlungsverlauf akzeptabel seien, wäre das möglich, "aber nix ist fix". Müller sagte, denkbar sei alles, aber er könne sich nur schwer vorstellen, dass heute schon ein Abschluss gelingt.

In den ersten beiden Runden haben beide Seiten bisher nur eine Inflationsrate von 1,7 Prozent und ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 1,7 Prozent als Basis für die Verhandlungen außer Streit gestellt sowie die angespannte Personalsituation im öffentlichen Dienst erörtert. Von den Verhandlungen betroffen sind 227.000 Beamte und Vertragsbedienstete beim Bund und Landeslehrer direkt sowie rund 300.000 Bedienstete bei Ländern und Gemeinden indirekt, weil für sie der Bundesabschluss meist von den Ländern übernommen wird.