APA - Austria Presse Agentur

31.289 Corona-Neuinfektionen am "Öffnungstag" in Österreich

31.289 Corona-Infektionen sind in Österreich am Samstag, dem "Öffnungstag" mit weitgehendem Wegfall der meisten Maßnahmen, gemeldet worden.

Das liegt über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 29.006. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 2.273 Fälle auf 100.000 Einwohner. 26 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden gezählt. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Pandemiebeginn in Österreich stieg somit auf 14.986.

Auch am Freitag war die Zahl der Neuinfektion binnen 24 Stunden mit 32.419 noch sehr hoch ausgefallen. Drei Tage vor der Regeländerung, am Mittwoch, hatten Innen- und Gesundheitsministerium die bisher zweithöchste Zahl an Neuinfektionen seit Pandemiebeginn gemeldet: Binnen 24 Stunden wurden 39.493 Infizierte registriert. Mehr waren es nur mit 43.053 - davon aber tausende Nachmeldungen - am 27. Jänner gewesen. Die AGES weist auf ihrem Dashboard SARS-CoV-2-Infektionen nach dem Tag der Labordiagnose aus, hier gab es bisher erst zwei Mal - am 1. Februar mit 44.183 Fällen und am 8. Februar mit 39.963 Fällen - höhere Tageswerte als am vergangenen Mittwoch.

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Mit Samstag gab es nach Angaben von Gesundheits- und Innenministerium österreichweit 289.414 aktive Fälle, um 1.857 mehr als am Tag zuvor. Die Zahl der bestätigten Infektionen seit Pandemiebeginn stieg auf 2.839.297. Genesen sind seither 2.534.897 Personen, innerhalb der vergangenen 24 Stunden galten 29.406 als wieder gesund.

26 Todesfälle gab es seit Freitag, im Sieben-Tage-Schnitt waren es täglich 32. Insgesamt wurden in den vergangenen sieben Tagen 224 Todesfälle registriert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie 167,8 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Im Krankenhaus lagen 2.547 Covid-Kranke, so viele wie am Vortag. 202 Menschen wurden mit einer Coronainfektion auf Intensivstationen betreut. Diese Zahl stieg seit Freitag um neun und innerhalb einer Woche um zwölf Patientinnen und Patienten.

Insgesamt wurden in den vergangenen 24 Stunden 1.011.226 PCR- und Antigen-Schnelltests eingemeldet. Davon waren 880.872 PCR-Tests. Alles in allem steht man nun bei 210.554.389 durchgeführten Corona-Tests. Die Positiv-Rate bei PCR betrug 3,6 Prozent, dieser 24-Stunden-Wert lag unter dem Wochenschnitt von durchschnittlich 5,8 Prozent.

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69 Prozent der ÖsterreicherInnen sind immunisiert

6.809 Impfungen sind am Freitag durchgeführt worden. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 6.802.419 Personen zumindest eine Impfung erhalten. 6.245.275 Menschen und somit 69,9 Prozent der Menschen in Österreich verfügen über einen gültigen Impfschutz. 750 waren Erststiche, das sind 11,01 Prozent und liegt über dem Sieben-Tage-Schnitt von 495.

Insgesamt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 3.463 Erstimpfungen durchgeführt. 1.694 Impfungen waren Zweitstiche, im Sieben-Tage-Schnitt (1.373) überdurchschnittlich. Insgesamt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 9.608 Zweitstiche verabreicht. 4.365 Drittstiche am Freitag waren 64,11 Prozent aller durchgeführten Impfungen, auch dies über dem Sieben-Tage-Schnitt von 3.267. Insgesamt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage 22.868 Drittstiche verabreicht.

Die Impfraten nach Altersgruppen: Bei den Zwölf- bis 24-Jährigen haben 67,3 Prozent ein gültiges Impfzertifikat, in der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre beträgt die Rate 69,2 Prozent und bei den 35- bis 44-Jährigen 71,6 Prozent. 74,3 Prozent der Personen zwischen 45 und 54 Jahren sind mit Zertifikat nachweisbar gegen Covid-19 geschützt, 82,1 Prozent in der Gruppe 55 bis 64. Die 65- bis 74-Jährigen weisen eine Quote von 86 Prozent auf, die 75- bis 84-Jährigen 89,1 Prozent und die Gruppe 85plus 85,4 Prozent. Für Kinder bis elf Jahre werden 14 Prozent ausgewiesen.

Am höchsten ist die Schutzrate (gültiges Impfzertifikat) im Burgenland mit 76,1 Prozent. In Niederösterreich haben 72 Prozent der Bevölkerung einen validen Impfschutz, in der Steiermark 70,7 Prozent. Nach Wien (68,9), Tirol (68,1), Kärnten (66,8), Salzburg (66,1) und Vorarlberg (65,9) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit 65,5 Prozent.

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Höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Vorarlberg

Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit Vorarlberg mit 2.505,5, gefolgt von Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich (2.449,5, 2.407,5 bzw. 2.404). Weiters folgen Salzburg (2.372,5), Tirol (2.334,7), das Burgenland (2.041,1), Kärnten (2.011,8) und Wien (1.938,7).

Indes ist mit Samstag fast alles wieder möglich geworden, auch wenn man weder geimpft, genesen noch getestet ist. Besucher-Beschränkungen gibt es ebenso wenig wie eine Sperrstunde. Damit kann auch die Nacht-Gastronomie aufsperren. Die FFP2-Maske bleibt allerdings im ganzen Land in einigen Bereichen erhalten - überall dort, wo man es sich quasi nicht aussuchen kann, ob man hingeht. Das reicht von Supermärkten über Apotheken bis hin zu Drogerien und Kfz-Werkstätten. Auch im öffentlichen Verkehr gilt weiter Maskenpflicht, nicht aber in Seilbahnen, Reisebussen und Ausflugsschiffen. In Wien muss auch im allgemeinen Handel Mund und Nase weiter mit einer FFP2-Maske abgedeckt sein. Nur in der Bundeshauptstadt muss man zudem geimpft oder genesen sein, um Lokale besuchen zu können.

Für Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) kommen die Lockerungen zu früh. "Aus der Gefahr einer Spitzenüberlastung in den Spitälern ist die Gefahr einer Dauerüberlastung geworden. Seit Monaten muss das System mit 2.000 und mehr zusätzlichen Patienten umgehen", schrieb er am Samstag auf Twitter. "Selten war das Ansteckungsrisiko höher", verwies er auf "täglich 30.000 bis 40.000 neue Fälle". "Gleichzeitig fallen die Masken, unser wichtigster Schutz, und das signalisierte Maßnahmenende erhöht Kontakte und Nachlässigkeit." Der Gesundheitsökonom rechnet damit, dass das Gesundheitswesen noch längere Zeit mit mehr als 2.000 Hospitalisierten und mehr als 200 Intensivbelegungen belastet werde. "Für Vulnerable, die sich nicht auf ihren Impfschutz verlassen können, beginnt eine schwierige Zeit." Mit weiteren Lockerungen "noch ein bisschen zu warten, bis die Saisonalität uns hilft, wäre die bessere Option gewesen", so der Experte.