APA - Austria Presse Agentur

33.116 Feuer tobten im August im Amazonasgebiet

Im brasilianischen Amazonasgebiet toben die schwersten Brände seit fast fünf Jahren. Im August wurden in der Region 33.116 Feuer registriert, wie das für die Satellitenüberwachung zuständige Institut für Weltraumforschung (Inpe) am Donnerstag mitteilte. Mehr Brände in einem Monat hatte es zum letzten Mal im September 2017 gegeben. In einem August waren es sogar die schwersten Brände seit 2010.

Zwischen Juni und Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland für den Soja-Anbau zu schaffen. Weil der Regenwald im Amazonasgebiet immense Mengen des Klimagases CO2 binden kann, hat er auch für das Weltklima große Bedeutung.

"Die Waldbrände im Amazonasgebiet brechen in diesem Jahr Rekorde, was auf eine Kombination aus Dürre, Abholzung und dem unangemessenen Einsatz von Feuer zurückzuführen ist", sagte Suely Araújo vom Observatorium für Klima dem Nachrichtenportal G1.

Das Thema Umweltschutz könnte auch bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober eine Rolle spielen. Brasiliens rechter Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als wirtschaftliches Potenzial und will weitere Flächen für Landwirtschaft und Bergbau erschließen. Sein Gegenkandidat, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, hat hingegen versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In den Umfragen liegt Lula derzeit deutlich vorn.