APA - Austria Presse Agentur

50 Jahre Mondlandung: NHM lockt mit Schau und Mondmeteorit

Am 21. Juli 1969 haben zum ersten Mal Menschen den Mond betreten. 50 Jahre und ein paar Monate später rückt das Naturhistorische Museum (NHM) Wien den Erdtrabanten im Rahmen einer Sonderausstellung nochmals in den Mittelpunkt. Ab Mittwoch (30.10. bis 1.6.2020) ist die thematisch vielfältige Schau mit dem Titel "Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft" geöffnet - neuer Mondmeteorit inklusive.

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Als die Apollo-11-Crew den Mond betrat, sei dies nicht weniger als "einer der größten Momente in der Geschichte" gewesen, sagte der Pilot der Mondlandefähre der Apollo-9-Mission, Russel "Rusty" Schweickart, am Dienstag bei der Präsentation der Ausstellung im NHM. Er habe anlässlich des heurigen Jubiläums viel über das Apollo-Programm und seine Auswirkungen nachgedacht und sei zu der Erkenntnis gelangt, dass es sich dabei um einen "Moment der kosmischen Geburt, als der Mensch sozusagen den Schoß von Mutter Erde in Richtung Weltall verlassen hat", gehandelt habe, so Schweickart.

Dieser Tag im Jahr 1969 werde immer irgendwie im kollektiven Gedächtnis der Menschheit bleiben und auch in ferner Zukunft gefeiert werden. Die damaligen Weltraumprogramme hätten aber auch erstmals den Blick zurück in Richtung Erde ermöglicht und gezeigt, dass unser Heimatplanet verhältnismäßig klein ist und seine Ressourcen nicht unendlich sind. "Das zeigt auch unsere Verantwortung für die Zukunft auf", so der US-Astronaut. Angesichts der neuen Wiener Ausstellung hob Schweickart ihre "Multidimensionalität" hervor.

Man habe sich auch sehr bemüht, den Mond mit einem "vielseitigen Ansatz, den ich so bisher noch nirgends gesehen habe" ins Bild zu rücken, sagte NHM-Generaldirektor Christian Köberl. So bietet die über weite Strecken in Abendstimmung gehaltene Sonderschau einen kompakten Rundgang vom Beginn des einigermaßen systematischen Blickes hinauf zum Erdtrabanten bis zur tatsächlichen Landung und dem Blick in die Zukunft der Raum- und Mondfahrt. Darüber hinaus zeigt man den "direkten Einfluss des Mondes auf den Planeten und die Biologie der Erde", so Köberl.

Viel Platz räumt man den zahlreichen künstlerische Arbeiten, wie etwa einer Virtual Reality-Installation von Laurie Anderson und Hsin-Chien Huang oder Popsongs, die den Mond im Fokus haben, ein. Dem Anlass der Schau entsprechend ebenso präsent ist aber das Apollo-Programm. Neben der Möglichkeit quasi in den Mondrover einzusteigen, den Mond zu riechen oder Mondgestein zu betasten, zeigte sich der Impaktforscher und Mondexperte Köberl sehr vom neu erworbenen Mondmeteorit des NHM angetan, der nun erstmals gezeigt wird. Es handle sich bei dem 2011 in Mauretanien entdeckten, rund 1,8 Kilogramm schweren Fund um das vermutlich größte Stück Mondmeteorit, das es in Europa zu sehen gibt.

Gewissermaßen als Zentralgestirn der Schau fungiert auch ein nahezu raumfüllendes, eindrucksvoll beleuchtetes Modell des Mondes. Rund um die Ausstellung bietet das Haus am Ring ein umfassendes Vermittlungsprogramm ab dem Ende des Kindergartenalters an. Den abendlichen Vortragsreigen werden Schweickart und Köberl unter dem Titel "From the Earth to the Moon" am Mittwoch eröffnen. Ab Anfang 2020 wird es dann auch eine in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum durchgeführte Reihe zu Mond-Darstellungen im Film geben.