APA - Austria Presse Agentur

90 Prozent der Skipisten Italiens künstlich beschneit

Der Schnee in den Alpen wird immer seltener und weniger. Die Folge ist, dass die künstliche Beschneiung verstärkt werden muss, um die negativen Auswirkungen auf den Wintertourismus einzudämmen. Italien ist laut Schätzungen des Umweltschutzverbands Legambiente jenes Alpenland, das am stärksten von der künstlichen Beschneiung abhängig ist - und zwar mit 90 Prozent an künstlich beschneiten Pisten, gefolgt von Österreich mit 70 Prozent und der Schweiz mit 50 Prozent.

Der niedrigste Prozentsatz wird in Deutschland mit 25 Prozent gemeldet. Besorgniserregend sei die Zahl der künstlichen Wasserspeicher, die in den Bergen in der Nähe der italienischen Skigebiete hauptsächlich für die künstliche Beschneiung genutzt werden. In Italien wurden 142 davon gezählt, mit einer Gesamtfläche von etwa einer Million Quadratmetern. Sie wurden von Legambiente zum ersten Mal anhand von Satellitenbildern kartiert. Trentino Südtirol hält mit 59 Stauseen den Rekord, gefolgt von der Lombardei mit 17 Stauseen und dem Piemont mit 16.

Laut Legambiente ist das System der künstlichen Beschneiung keine nachhaltige Lösung, da es einen erheblichen Verbrauch an Wasser, Energie und Boden erfordert. "Außerdem beansprucht die künstliche Beschneiung immer größere Investitionen in neue Technologien und stellt eine enorme Belastung für die öffentliche Verwaltung dar. Ganz zu schweigen davon, dass die Kosten für die künstliche Beschneiung ebenfalls steigen: von etwa zwei Euro pro Kubikmeter in der Saison 2021/2022 auf drei bis sieben Euro pro Kubikmeter in der Saison 2022/2023", berichtete der Verband über die Entwicklung in Italien.

Aus diesen Gründen wies Legambiente erneut darauf hin, dass es dringend notwendig sei, ein neues Modell für einen umweltverträglichen Wintertourismus in den Bergen zu entwickeln, das mit einer Diversifizierung der Aktivitäten beginne. "Die fortschreitende Klimakrise, die sich auch stark auf die Umwelt in den Bergen auswirkt, zwingt uns, dies zu tun", so der Verband.