Corona-Krise: 900 Soldaten im Einsatz

Der Großteil der Soldaten hilft bei der Lebensmittelversorgung
Das Bundesheer ist aktuell in der Corona-Krise mit rund 900 Soldaten im Einsatz.

Interesse am freiwilligen Zivildienst haben bisher 2.500 Ex-Zivildiener gemeldet. Das geht aus den jüngsten Zahlen aus dem Verteidigungs- und dem Zivildienstministerium, die der APA Dienstagmittag vorlagen, hervor.

Der Großteil der Soldaten (780) hilft bei der Lebensmittelversorgung im Zuge einer Unterstützungsleistung in den Supermarklagern. Sie sind außer im Burgenland in allen Bundesländern im Einsatz. 150 von den 780 Soldaten sind Bundesheerleistungssportler, darunter Promis wie die Skeletonpilotin Janine Flock.

Darüber hinaus unterstützen im Rahmen des Covid-Assistenzeinsatzes in Wien 19 Soldaten die AGES-Hotline. In Vorarlberg leisten 15 Rekruten Telefondienst im Krisenstab. In Tirol sind 35 Soldaten im Einsatz, sie führen an den Grenzen und an den Ein- und Ausreise-Checkpoints Temperaturmessungen durch. Auch in Kärnten helfen 26 Soldaten bei Temperaturmessungen an der Grenze.

In Oberösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und Salzburg sind noch keine Soldaten im Einsatz. Niederösterreich hat mehrere Anträge für Unterstützungsleistungen gestellt, hieß es aus dem Verteidigungsressort.

Bei der Zivildienstagentur haben bisher 2.500 ehemalige Zivildiener Interesse an einem freiwilligen Einsatz bekundet. Wie viele gebraucht werden und wann sie einrücken könnten, muss aber erst geklärt werden. Man schaue sich das alles erst an, hieß es aus dem zuständigen Ressort.

Zusätzlich zu den Freiwilligen wird der Dienst der aktuellen Zivildiener und Grundwehrdiener um zwei Monate verlängert. Diese Verlängerungen werden morgen im Ministerrat beschlossen. Durch die Verlängerung des Zivildiensts kann man 4.500 Personen mobilisieren, hatte es zuletzt geheißen. Die Zivildiener werden in erster Linie bei der Rettung und in der Pflege gebraucht. Durch die Grenzschließungen sind nämlich Tausende Pflegekräfte aus dem Osten weggefallen. In Österreich waren zuletzt an die 60.000 Menschen aus den östlichen Nachbarländern im Pflegeeinsatz.

Bei den Grundwehrdienern werden 2.000, die Ende März abgerüstet hätten, für zwei Monate verlängert. Das verschafft dem Bundesheer ausreichend Zeit, um eine Einberufung von Milizsoldaten zu prüfen bzw. vorzubereiten.

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