APA - Austria Presse Agentur

93 Prozent neuer Firmenautos haben Verbrennungsmotoren

Neue Autos werden vielfach von Unternehmen gekauft: Der Firmenauto-Anteil an den Pkw-Neuzulassungen liegt laut VCÖ seit 2013 bei 60 Prozent oder höher. Alternative Antriebe spielen eine relativ geringe Rolle, heuer bis September waren 93 Prozent der neuen Firmenwagen Benziner oder Diesel. Der VCÖ fordert im Hinblick auf die Klimaziele Änderungen von Steuerbegünstigungen bei Privatnutzung.

Der Sachbezug für Firmenautos mit Verbrennungsmotor soll erhöht werden, fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Zudem sollten SUV und Pick-ups von der Liste der steuerbegünstigten "Fiskal-Lkw" gestrichen werden. "Der hohe Anteil von Firmenwagen ist eine Chance, die für das Erreichen der Klimaziele nötige Energiewende im Pkw-Bereich zu beschleunigen", so VCÖ-Experte Markus Gansterer am Freitag in einer Pressemitteilung.

In den ersten neun Monaten des heurigen Jahres entfielen 62 Prozent der Pkw-Neuzulassungen auf Firmen oder andere juristische Personen. Fast die Hälfte (49,6 Prozent) der neuen Firmenautos waren mit rund 80.000 Stück Benzin-Pkw, gut 43 Prozent Diesel. Hybrid-Autos kamen auf 3,7 Prozent. Der Elektroauto-Anteil lag bei 3,3 Prozent, das waren 5.271 Stück. Insgesamt wurden heuer bis September laut Statistik Austria 7.383 neue E-Autos zugelassen, das war ein Anteil von 2,9 Prozent an den allen Neuzulassungen.

Die private Nutzung von Firmenautos ist steuerlich begünstigt. Emissionsfreie Pkw sind gänzlich vom Sachbezug - dem zu versteuernden Zuschlag - befreit. Bei allen anderem hängt der Sachbezug von den angegebenen CO2-Emissionen ab. So beträgt er bei weniger als 122 Gramm CO2 pro Kilometer 1,5 Prozent der Anschaffungskosten, gedeckelt aber mit 720 Euro pro Monat. Für darüberliegende CO2-Werte sind es 2 Prozent, maximal aber 960 Euro. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sparten sich Einkommensteuer und Sozialabgaben, wenn Mitarbeiter einen Firmenwagen statt eines höheren Gehalts bekommen, so der VCÖ. "Diese Regelung ist in Zeiten der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß." Gefordert werden eine Erhöhung des Sachbezugs für Pkw mit Verbrennungsmotor auf 2,5 Prozent des Anschaffungspreise sowie eine Abschaffung der Deckelung.

Bei "Fiskal-Lkw", die für Unternehmer von der Umsatzsteuer befreit sind, befänden sich auch große SUV und Pick-ups auf der Liste. Diese sollten von der Liste der Fiskal-Lkw gestrichen werden, fordert der VCÖ.