Abgeordneter Reimon berichtet von "Long Covid"-Erkrankung
Die Bundesländer fordern die Einbeziehung der Reha-Kosten für "Long Covid"-Patienten in die Sozialversicherung. Der Wiener Gesundheitslandesrat Peter Hacker (SPÖ) wies am Sonntag im ORF-Radio auf fehlende Grundlagen für die Behandlung der Langzeitfolgen nach Corona-Erkrankungen in Kur- und Rehaeinrichtungen hin.
Zwischen zehn und 20 Prozent leiden auch Wochen nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung noch an Folgewirkungen - von Lungenproblemen bis hin zu psychischen Auswirkungen. Die Gesundheitsreferenten der Länder haben am Freitag vor einer Woche Long-Covid-Rehazentren gefordert. Wie Hacker am Sonntag sagte, müsste zur Übernahme der Kosten durch die Sozialversicherung der Rehaplan des Dachverbands der Sozialversicherungsträger überarbeitet werden.
"Wir wollen auf jeden Fall noch in diesem Jahr einen ordentlichen Plan sehen", sagte Hacker am Sonntag. "Das muss Teil des Sozialversicherungssystems werden."
Als ein Betroffener meldete sich am Sonntag der Grüne Abgeordnete Michel Reimon zu Wort. Er berichtete auf Facebook, bereits seit Dezember unter den Folgen einer Corona-Erkrankung zu leiden - von starken Leistungsschwankungen und Konzentrationsstörungen bis hin zu zwei epileptischen Anfällen: "Was mich besonders beunruhigt: Ich hatte Corona, sagt der Antikörper-Test, habs monatelang nicht bemerkt." Dass es sich um "Long Covid" handelt, weiß Reimon nämlich erst seit April. Denn die mutmaßlich zwischen Sommer und Spätherbst erfolgte Infektion habe er nicht bemerkt, weil die Erkrankung bei ihm symptomlos verlaufen sei.
Reimon warnt angesichts der gut 640.000 laborbestätigten Infektionen daher: "Wenn wir auf mehr als 100.000 Long Covid-Fälle zusteuern, ist die Pandemie noch nicht besiegt, wenn die Infektionszahlen gering sind."
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