APA - Austria Presse Agentur

Abiy ruft zur "Rettung Äthiopiens" auf

Angesichts des eskalierenden Konflikts in Äthiopien hat Ministerpräsident Abiy Ahmed die Bevölkerung zu "Opfern" für die "Rettung" des Landes aufgerufen. "Wir haben die Prüfungen und Hindernisse gesehen und das hat uns stärker gemacht", twitterte Abiy am Samstag. Zum Zusammenschluss von neun Rebellengruppen, die am Freitag zu seinem Sturz aufgerufen hatten, schrieb Abiy: "Wir haben mehr Verbündete als die Leute, die uns den Rücken gekehrt haben."

Der Pressedienst von Friedensnobelpreisträger Abiy hob auf Twitter hervor: "Für uns Äthiopier ist es eine Ehre, für unsere Souveränität, Einheit und Identität zu sterben."

Ein Vertreter der in der nordäthiopischen Region Tigray regierenden Rebellengruppe TPLF, Berhane Gebre-Christos, hatte am Freitag in Washington ein Bündnis mit acht weiteren Gruppierungen unterzeichnet. "Unsere Absicht ist es, das Regime zu stürzen", sagte Berhane. Neben der TPLF aus Tigray gehören der neuen Allianz die bereits mit der TPLF verbündete Oromo Befreiungsfront (OLA) sowie sieben weniger bekannte Organisationen aus verschiedenen Regionen und Volksgruppen des Landes an.

Der Konflikt hatte vor einem Jahr mit einer Offensive der Regierungstruppen gegen die TPLF begonnen. Nach ersten militärischen Erfolgen für Abiy wendete sich das Blatt. Durch eine Gegenoffensive rückten die Rebellen tief in Tigrays Nachbarregionen Afar und Amhara vor. Mittlerweile haben sie nach eigenen Angaben die Stadt Kemissie 325 Kilometer nordöstlich von Addis Abeba erreicht.

Die Regierung dementiert bisher die militärischen Erfolge der Rebellen. Am Dienstag hatte sie aber einen landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen.