APA - Austria Presse Agentur

Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen erst in ein paar Jahren

Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden in der EU wohl noch mindestens ein paar Jahre regulär im Umlauf bleiben.

Die EU-Kommission in Brüssel kündigte am Montag an, einen Gesetzesvorschlag für eine EU-weite Abschaffung des Kleinstgeldes frühestens Ende 2021 vorzulegen. Bis dahin will die Behörde zunächst den Gebrauch bewerten und eine Folgeabschätzung einer Abschaffung erstellen.

Die Kommission hatte das Thema Anfang des Jahres erstmals angesprochen. Im Jänner forderte sie gemeinsame Regeln der Rundung im Handel und kündigte Konsultationen mit den Mitgliedstaaten an. Eine Abschaffung der kleinsten Münze strebe sie zunächst aber nicht an, hieß es damals, auch wenn dadurch Kosten für Transport und Herstellung der Münzen und die Mühe beim Zählen gespart werden könnten.

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In Deutschland sprachen sich in der Folge Vertreter von CDU, SPD und Grünen für eine Abschaffung aus. AfD, Linke und FDP positionierten sich dagegen. In einigen EU-Ländern - etwa Finnland, Holland und Italien - wird im Handel bereits seit längerem auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet.

In Österreich hatten sich im Jänner die politischen Parteien dafür ausgesprochen, dass bei einem "Aus" für die Cent-Münzen mit kleinem Nennwert die Preise nicht zuungunsten der Konsumenten aufgerundet werden. Lediglich die FPÖ hatte die Pläne zur Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen "schärfstens abgelehnt".

Laut Europäischer Zentralbank (EZB) waren bis Ende 2019 rund 36,7 Milliarden Ein-Cent-Münzen und etwa 28,2 Milliarden Zwei-Cent-Münzen in der Eurozone in Umlauf gebracht worden. Sie machen damit fast die Hälfte aller in Umlauf befindlichen Euro-Münzen aus. Eine Ein-Cent-Münze ist in der Herstellung teurer als ihr Nennwert.