APA - Austria Presse Agentur

FPÖ-Abwerzger sieht eine "Öffnung" der ÖVP

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger lässt eine deutliche Präferenz für eine Koalition der Freiheitlichen mit der ÖVP nach der kommenden Nationalratswahl erkennen.

"Ich orte eine Öffnung der ÖVP", sagte Abwerzger am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Die Volkspartei bereue offenbar zum Großteil "Handlungen der Vergangenheit", was angesichts der derzeitigen Zusammenarbeit mit den Grünen auch nur "allzu verständlich" sei.

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Natürlich gebe es noch immer schwarze "Ausnahmen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben, wie etwa Tirols Landeshauptmann Anton Mattle", spielte Abwerzger auf die Absage an eine Koalition mit den Blauen im Zuge der Landtagswahl im vergangenen Jahr an. Andere Stimmen, wie jene von ÖVP-Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler, die sich eine Koalition mit den Freiheitlichen unter einem Bundesparteiobmann Herbert Kickl nicht vorstellen kann, maß der Tiroler FPÖ-Obmann nicht viel Bedeutung bei. Edtstadler sei "nicht ernst zu nehmen", schließlich bringe sich diese schon für Posten auf EU-Ebene ins Spiel. Die schwarz-blaue Koalition in Niederösterreich und das wohl kommende Schwarz-Blau in Salzburg wertete Abwerzger jedenfalls als Zeichen dieser ÖVP-Öffnung.

"Thematisch näher" als die SPÖ

Die Volkspartei sei ihm jedenfalls insgesamt "thematisch näher" als die SPÖ, wenngleich Abwerzger auch die Sozialdemokraten als möglichen Juniorpartner in einer Koalition nicht ausschließen wollte. "Wobei: Mit einem Andreas Babler wirds schwierig", schränkte er ein. Die SPÖ würde jedenfalls entgegen ihrer derzeitigen Ankündigungen sicher für eine Bundeskoalition mit der FPÖ nach der Wahl offen sein, um wieder an die Macht zu kommen, prophezeite Abwerzger.

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Einmal mehr machte Tirols FPÖ-Obmann deutlich, dass das Ziel für die Freiheitlichen nur Platz eins und ein Kanzler Kickl sein könne. "Bei Platz eins haben wir den Anspruch auf den Kanzler. Und dafür kommt nur Herbert Kickl in Frage", zerstreute er schon einmal "Hoffnungen" der Konkurrenz, die FPÖ könnte jemand anderen statt dem Bundesparteiobmann vorschicken.

Bei Platz eins sollte die FPÖ jedenfalls zunächst einmal mit dem Zweitplatzierten in Koalitionsverhandlungen treten, machte Abwerzger klar. Dies würde auch den "Wählerwillen" widerspiegeln und sei im Sinne einer "soliden Mehrheit" ratsam.