APA - Austria Presse Agentur

Acht Demonstranten bei Zusammenstößen in Bagdad getötet

Bei neuen Protesten in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind acht Demonstranten getötet worden. Sie seien am Sonntag bei gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gestorben, sagten Ärzte und Sicherheitskräfte. Laut Augenzeugen setzten Demonstranten im mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City Reifen in Brand und schossen Feuerwerkskörper in Richtung der Polizei.

In der Gegend seien Schüsse zu hören gewesen. Zuvor hatte das irakische Innenministerium erklärt, die Zahl der Toten im Zuge der Protestwelle sei in Bagdad und dem Süden des Landes auf 104 gestiegen. Darunter befänden sich acht Mitglieder der Sicherheitskräfte. Es war zunächst unklar, ob die acht am Sonntag in Bagdad getöteten Demonstranten in der Opferzahl des Ministeriums inbegriffen waren. Zudem seien mehr als 6.000 Menschen verletzt worden.

Die Proteste hatten am Dienstag begonnen. Sie richten sich gegen die verbreitete Korruption, die chronischen Stromausfälle und die hohe Arbeitslosigkeit. Die Demonstranten fordern die Regierung von Adel Abdel Mahdi heraus, der vor knapp einem Jahr ins Amt kam. Anders als frühere Proteste scheinen die Proteste spontan zu sein, ohne dass eine Partei dahintersteht.