APA - Austria Presse Agentur

Ärztekammer unterstützt Zutrittsverbote für Ungeimpfte

Die Ärztekammer unterstütz den Vorschlag des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker, Zutrittsverbote für Ungeimpfte in Freizeit- und Sportstätten einzuführen.

Solange die Impfquote nicht erhöht werden könne, sei dies angesichts steigender Zahlen eine berechtigte Maßnahme, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Für Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kommt das noch "zu früh", wie er am Sonntag in der "ZIB2" erklärt hatte.

Szekeres gab zu bedenken, dass nach wie vor Ungeimpfte der "Motor" der vierten Welle seien. "Je weniger wir es schaffen, in den nächsten Wochen zu impfen, umso wuchtiger wird die Welle sein, die uns im Herbst nach Beginn des Schulstarts treffen wird", argumentierte er. Das Verwehren des Zugangs zu Einrichtungen und Veranstaltungen sei ein "systematisches Zurückfahren der Möglichkeiten, für Ungeimpfte mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen".

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Mückstein von Einschränkungen nicht begeistert

Beifall für Hackers Vorstoß kam auch von Wiener Gastronomen. In der "Kronen Zeitung" (Montag-Ausgabe) redeten etwa Thomas Figlmüller (Figlmüller-Group), Martin Ho (DOTS-Group) und David Schober (Kleinod-Bars) einem Zutritt nur für Geimpfte das Wort. So könne ein weiterer Lockdown verhindert werden, hieß es.

Mückstein hingegen hält eine "Einschränkung des öffentlichen Lebens nur für Geimpfte bundesweit derzeit für nicht spruchreif." Die Unterscheidung Ungeimpfter und Geimpfter auf breiterer Basis würde wohl zu einer Spaltung der Gesellschaft führen.

"Ich glaube, das ist in der derzeitigen Lage epidemiologisch nicht vertretbar", erklärte der Gesundheitsminister. Nach Auslaufen der aktuellen Verordnung für die Corona-Maßnahmen Ende August werde es bei der dann notwendigen Einführung neuer Regeln jedenfalls noch keine Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften geben.

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Vorstellen kann sich Mückstein aber, indoor wieder eine Maskenpflicht einzuführen. Diese sei "sehr effektiv" und stoße bei der Bevölkerung auf breite Akzeptanz. Zudem könnte die Gültigkeit von Antigentests von 48 auf 24 Stunden reduziert werden. Entsprechende Vorschläge seien an den Koalitionspartner ÖVP übermittelt worden.