Ärztekammer vehement gegen Abschaffung von WahlärztInnen

Neuerliche Diskussion über Probleme bei den Kassenärzten
Die Ärztekammer ist strikt gegen die Abschaffung des Wahlarztsystems.

Einen entsprechenden Vorstoß des Vizeobmannes der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss, wies ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres am Donnerstag vehement zurück. Der starke Trend zum Wahlarzt zeige, dass es im Kassenbereich Probleme gebe. Die ÖGK solle also endlich die Situation der Kassenärzte verbessern anstatt "zu versuchen, einen Keil in die Ärzteschaft zu treiben", meinte er.

Die von Huss verlangte Trennung in Kassenärzte und reine Privatärzte "löst das Problem überhaupt nicht", stellte Szekeres in einer Aussendung fest. Denn dieses liege darin, dass es aktuell "offensichtlich einfach zu wenig attraktiv ist, einen Kassenvertrag anzunehmen". Ärztinnen und Ärzte wollten sich Zeit für die Patienten nehmen und Familie und Beruf unter einen Hut bekommen können. Die ÖGK sei "herzlich eingeladen", da für Verbesserungen zu sorgen.

Dringend nötig wären bessere Möglichkeiten der Zusammenarbeit, flexiblere Anstellungsmöglichkeiten, eine Kombination von Wahl- und Kassenarztmöglichkeit, weniger Bürokratie und vieles mehr, ergänzte Vizepräsident Johannes Steinhart - der nach den aktuellen Ärztekammerwahlen Szekeres als Präsident ablösen wird. Junge Ärzte würden dem Kassensystem "die kalte Schulter zeigen, weil dieses völlig veraltet und verstaubt ist".

"Da soll die ÖGK zuerst einmal aufräumen, bevor sie einen ganzen freien Berufszweig abschaffen will. Das haben wir der ÖGK auch schon x-mal ausgerichtet", verwies er darauf, dass diese Auseinandersetzung auch schon vor einem Jahr geführt wurde. Der Arbeitnehmer-Vertreter Huss hatte sie mit einem Zeitungsinterview gestern, Mittwoch, neuerlich angefacht.

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