APA - Austria Presse Agentur

Afghanische Friedensverhandlungen bis 5. Jänner ausgesetzt

Die Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban sollen nach Angaben beider Seiten für mehrere Wochen ausgesetzt werden. Vertreter der Taliban und der Regierung teilten am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, die Gespräche sollten am 5. Jänner wieder aufgenommen werden. Demnach tauschten sie "vorläufige Listen über Tagesordnungspunkte für die innerafghanischen Gespräche" aus und hielten "erste Diskussionen über die Themen".

Javid Faisal, Berater des Nationalen Sicherheitsrates der Regierung in Kabul, bestätigte die mehrwöchige Pause. Er fügte hinzu, dass Kabul Interesse an einer Verlegung der Gespräche von Katar nach Afghanistan habe. "Bringt die Gespräche nach Hause", laute der Vorschlag an die Taliban, erklärte er auf Twitter.

Die Friedensverhandlungen hatten im September in Katar begonnen und steckten wegen Streitigkeiten über grundlegende und religiöse Fragen lange Zeit fest. Anfang dieses Monats nahmen sie nach einer Phase konzertierter diplomatischer Anstrengungen wieder Fahrt auf. Ungeachtet der Friedensverhandlungen hat die Gewalt in Afghanistan in den vergangenen Wochen wieder zugenommen.

Die US-Regierung hatte im Februar ein Abkommen mit den afghanischen Taliban geschlossen. Die USA sagten einen vollständigen Truppenabzug bis Mitte 2021 zu, im Gegenzug gaben die Taliban Sicherheitsgarantien ab. Die Angriffe der Taliban auf die afghanischen Sicherheitskräfte haben in jüngster Zeit aber deutlich zugenommen.