APA - Austria Presse Agentur

ÖH-Wahl: AG setzt auf Vereinbarkeit von Studium und Job

Die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) setzt bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) von 9. bis 11. Mai auf das Thema Vereinbarkeit von Studium und Beruf.

So sollen etwa die Studiengebühren für Berufstätige abgeschafft und die Zuverdienstgrenze von 15.000 auf 20.000 Euro pro Jahr angehoben werden. Diese soll außerdem anhand des Nettogehalts berechnet werden. Spitzenkandidat ist der 26-jährige Tiroler Wirtschaftsrechts-Student Muhammed Durmaz.

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Von der von den linken Fraktionen dominierten aktuellen ÖH-Bundesvertretung fühlt sich Durmaz nicht vertreten. Diese greife tagtägliche Dinge, die Studierende beschäftigen, einfach nicht auf und widme sich stattdessen Angelegenheiten, die mit Hochschulen wenig zu tun haben. "Das ist mit ein Grund für die schwache Wahlbeteiligung", vermutete Durmaz bei einer Pressekonferenz am Montag.

Digitalisierung der Lehre

Darüber hinaus verlangt die AG eine Digitalisierung der Lehre sowie einen kostengünstigen Zugang zu Endgeräten - entweder durch Unterstützung beim Erwerb oder durch Leihgaben der Hochschule. "Verstaubte PC-Räume sind nicht mehr zeitgemäß", meinte Fachhochschul-Vertreterin Viktoria Feichtinger. Ablehnend steht man einem Verbot Künstlicher Intelligenz an den Hochschulen gegenüber. Stattdessen müsse man sich überlegen, wie man KI sinnvoll in Forschung und Lehre einsetzen könne. Weitere Forderungen der AG betreffen den Ausbau psychologischer Beratungsstellen an den Hochschulen sowie die Förderung des Campuslebens.

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Als Wahlziel formulierte Durmaz die Rückeroberung des beim letzten Urnengang verlorenen Platz eins als stimmenstärkste Fraktion. Nach den Wahlen sei man mit allen Fraktionen gesprächsbereit - als Koalitionspartner ausschließen wollte er nur "die linken und rechten Ränder".

Spitzenkandidat Durmaz

Durmaz wurde am 22. Mai 1996 in der Türkei geboren und studiert an der Universität Innsbruck Wirtschaftsrecht. Er absolvierte die Tourismusschulen Am Wilden Kaiser und finanzierte sich sein Studium passenderweise mit Nebenjobs in der Gastronomie. Bis zum Sommer 2022 fungierte Durmaz als stellvertretender Vorsitzender der Fakultätsvertretung Jus, seit Juli ist er Bundesobmann der AG.

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In der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung verfügt die AG ebenso wie die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) derzeit über zwölf Mandate. Stärkste Fraktion ist der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) mit 14 Sitzen. Die Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) halten sechs Mandate, auf die gleiche Anzahl kommen die Fachschaftslisten (FLÖ). Zwei konkurrierende Kommunistische StudentInnenverbände (KSV LiLi bzw. KSV Kommunistische Jugend/KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS).

Die ÖH-Exekutive stellt eine Koalition aus VSStÖ, GRAS und FLÖ. ÖH-Vorsitzende ist derzeit Keya Baier (GRAS).