APA - Austria Presse Agentur

AK verschärft Gangart gegen Hygiene Austria

Der Skandal um umetikettierte Coronamasken bei der Hygiene Austria ist um eine Klage reicher. Zu den rund hundert Verfahren kommt nun ein weiteres durch die Arbeiterkammer (AK) hinzu, berichtet die "Kronen Zeitung" (Freitag). Demnach geht es um eine Sachverhaltsdarstellung bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, es stehe der Verdacht im Raum, dass es die Hygiene Austria von Anfang an darauf angelegt habe, Gehälter nicht ordnungsgemäß zu zahlen.

Wobei sich die Hygiene Austria einer Reihe von Subfirmen bedient habe. Einer dieser Auftragsnehmer sei bereits insolvent, die AK fürchtet, dass weitere Firmen folgen könnten.

In der heutigen "ZIB 13" meinte der Palmers-Vorstand und frühere Hygiene Austria-Chef Tino Wieser: "Wir werden alle noch eine Überraschung erleben, es wird alles positiv ausgehen und alles, was Sie gelesen und geschrieben haben, wird sich in Luft auflösen." Dass die Mitarbeiter unterentlohnt wurden, bestreitet Wieser gegenüber dem ORF: "Ich habe dazu wirklich genug Stellung bezogen, wir haben mehr als genug in der Stunde bezahlt. Das reicht aus für Ihres und mein Gehalt."

Der Skandal um umetikettierte Masken aus China - die als "Made in Austria" beworben worden waren - hat bisher schon anderweitig die Gerichte beschäftigt. Dabei ging es um üble Nachrede gegenüber Personen aus dem Umfeld der ÖVP, denen eine Mitschuld an dem Debakel unterstellt wurde.

Die Hygiene Austria wurde als Gemeinschaftsunternehmen von Palmers und Lenzing zur Herstellung von Corona-Schutzmasken gegründet. Nach Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten ist Lenzing ausgestiegen.