APA - Austria Presse Agentur

Aktionen und Schließtag am Tag der Elementarbildung

Am kommenden Dienstag (24. Jänner) soll in Österreich beim sechsten "Tag der Elementarbildung" wieder auf die Rolle der Kindergärten als erste Bildungseinrichtung aufmerksam gemacht werden. In Wien wird in den städtischen Kindergärten und Horten ein zusätzlicher "pädagogischer Tag" abgehalten, auch ein Teil der Wiener Privatkindergärten bleibt am Dienstag zu. In anderen Bundesländern setzt man laut dem Netzwerk Elementare Bildung (NEBÖ) auf Veranstaltungen und Aktionen.

Unter dem Titel "Let's get loud" sind diesmal u.a. Diskussionsveranstaltungen im Wiener Rathaus und der Pädagogischen Hochschule Wien, in Innsbruck, Salzburg und Kärnten angekündigt. Außerdem sind Kindergärten und Ausbildungseinrichtungen aufgerufen, mit Aktionen im digitalen oder öffentlichen Raum zu zeigen, was Elementarbildung ist, kann und braucht. Das Image der Elementarpädagogik müsse aufgewertet werden, die Kindergärten müssten aus den Negativschlagzeilen.

In Wien findet erstmals ein gemeinsamer pädagogischer Tag von Kindergärten und Horten statt, die knapp 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich mit dem Thema Kinderschutz beschäftigen - in Wien müssen ja nach dem jüngsten Bekanntwerden mehrerer Missbrauchs-Verdachtsfälle alle Kindergärten Schutzkonzepte erstellen und Kinderschutzbeauftragte einsetzen. Die Gewerkschaft younion sieht in dem Schließtag ein politisches Signal Wiens an die Bundespolitik, die die Verantwortung an die (verfassungsmäßig für die Kindergärten zuständigen) Länder abwälze. Um den Personalmangel zu bekämpfen brauche es eine bundesweite Ausbildungsoffensive, forderte der Vorsitzende Christian Meidlinger.

Zuletzt ist bei den Kindergärten etwas in Bewegung gekommen, Bund und Ländern haben Initiativen für bessere Rahmenbedingungen angekündigt. Treiber ist hier der zunehmende Fachkräftemangel - immerhin fehlen laut einer Studie für das Bildungsministerium schon jetzt rund 1.800 Fachkräfte, bis 2030 könnten es bis zu 13.700 sein. Gleichzeitig wird der Ausbau von Plätzen politisch vorangetrieben, die Eltern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.

Geht es nach Kindergartenträgern, liegt aber zu wenig Fokus auf den Kindern selbst. "An erster Stelle sollte stehen, was brauchen Kinder in Österreich, um gesund aufwachsen zu können und damit sie gut in ihre Bildungslaufbahn starten können", forderte etwa der Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung Elmar Walter. Das sei der Auftrag des Kindergartens und deshalb brauche es dringend bessere Rahmenbedingungen.

(Veranstaltungen u.a. unter https://www.neboe.at/tdeb)