APA - Austria Presse Agentur

Al-Baghdadis Frau gab nach Festnahme Geheimnisse preis

Die Festnahme der Ehefrau des getöteten IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi hat nach Angaben der Türkei viele neue Erkenntnisse über die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gebracht. Die Frau habe nach ihrer Festnahme viele Informationen über Al-Baghdadi und die innere Funktionsweise des IS preisgegeben, sagte ein türkischer Regierungsvertreter am Donnerstag.

Diese Informationen hätten "andernorts zu einer Serie von Festnahmen geführt", fügte er hinzu. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Mittwoch verkündet, dass die Türkei Al-Baghdadis Ehefrau festgenommen habe. Er bestätigte zudem frühere Informationen, wonach auch Al-Baghdadis Schwester und sein Schwager festgenommen worden seien. Die USA hätten eine "massive Kommunikationskampagne" nach der Tötung Al-Baghdadis gestartet, doch die Türkei "prahle" nicht mit der Festnahme seiner Frau, sagte Erdogan.

Laut dem Regierungsvertreter erfolgte die Festnahme bereits am 2. Juni 2018 in der südtürkischen Provinz Hatay. Damals seien insgesamt zehn Verdächtige gefasst worden, darunter Al-Baghdadis Tochter Leila Jabir. Al-Baghdadis Ehefrau habe ihren Namen zunächst als Rania Mahmud angegeben, doch hätten die türkischen Behörden "recht schnell ihre wahre Identität entdeckt". Demnach ist ihr wahrer Name Asma Fawzi Muhammad al-Qubaysi.

Al-Baghdadi hatte sich zuletzt mit mehreren Familienangehörigen in einem Dorf in der syrischen Provinz Idlib wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernt versteckt. Am 27. Oktober wurde er dort bei einem Einsatz der US-Spezialeinsatzkräfte mit mehreren seiner Kinder getötet. Warum sich der IS-Führer an der türkischen Grenze in einem Gebiet unter Kontrolle einer rivalisierenden Jihadistengruppe versteckte, ist noch ungeklärt.