Albertina zeigt verspätete Geburtstagsschau zu Alex Katz
Katz, 1927 in New York geboren und weiterhin dort tätig, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen US-amerikanischen Kunst. Die "radikale Modernität seiner Malerei", führte Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder aus, sei in den 50er-Jahren auf Unverständnis gestoßen. Das änderte sich mit dem Durchbruch der Pop-Art, zu der Alex Katz genauso passe, wie er auch nicht zu ihr passe. Warhol oder Lichtenstein greifen "auf eine Wirklichkeit zurück, aber sie ist massenmedial bereits vermittelt". Da sei Katz ein Impressionist, wollte Schröder "überspitzt sagen". Katz malt noch vor dem Sujet, er bildet das Hier und Jetzt ab, bezieht sich aber gleichzeitig auf viele Traditionen.
Die Stunde des Alex Katz hat spät geschlagen, wie Schröder anmerkte. In den 90er-Jahren sei er endgültig zur prägenden Figur einer ganzen Generation an Malern geworden, die sich an "diesem cool painting orientieren", an der distanzierten, nicht emotional bewegten Malerei. Die am Samstag öffnende Schau ist als Würdigung zu verstehen, etwas verspätet zum Geburtstag, weil 2022 Katz-Hauptwerke im Besitz der Albertina verliehen waren.
"Wir zeigen erstmals 25 Gemälde", erklärte Kuratorin Bauer gegenüber der APA den Unterschied zu vorangegangenen Katz-Ausstellungen in der Albertina, die jeweils "den Kartons, der Druckgrafik und der Zeichnung" gewidmet waren. Das sei "jetzt wirklich ein Show-off" mit Großflächenplakaten, Porträts, Landschaften, Kohlezeichnungen, Öl auf Leinwand, Siebdrucken, Radierungen, Cut-Outs und Prints. Gezeigt werden auch die Arbeitstechniken des Künstlers sowie Arbeitsbehelfe wie riesigen Kartons. Teil der Schau sind die allerersten Skizzen, die Katz in Restaurants und in der Subway anfertigt hat.
Erstmals in Wien zu sehen ist das übergroße Gemälde "Black Brook 16", eine der jüngsten Schenkungen des Künstlers an die Albertina. "Es ist erst im vergangenen Jahr gemalt worden, Alex war da bereits 95 Jahre alt", berichtete Schröder. Man könne sich nur wundern, wie Katz das bewältigt hat, denn ein Gemälde dieser Größe zu realisieren, stelle "eine gewaltige psychische, geistige und am Ende des Tages eine physische Herausforderung" dar.
Katz selbst war in Wien, die Ausstellung habe ihm "sehr gut gefallen", berichtete Bauer. Aus gesundheitlichen Gründen scheue der Künstler allerdings Veranstaltungen.
(S E R V I C E - "Alex Katz - Cool Painting", 8. März bis 4. Juni in der Albertina, www.albertina.at)
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