Alex Beer gewinnt zum zweiten Mal den Leo-Perutz-Preis

Alex Beer schaffte das "Double"
Die 1977 in Bregenz geborene und in Wien lebende Autorin Alex Beer hat bei der zehnten Verleihung des Leo-Perutz-Preises für Wiener Kriminalliteratur das Double geschafft. Nach 2017 (für "Der zweite Reiter") gewann sie gestern, Dienstag, in der Wienbibliothek im Rathaus mit ihrem Kriminalroman "Der dunkle Bote" zum zweiten Mal die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung.

"Einen Krimi über Wien zu schreiben, ist kniffliger als man denkt: Wien verlangt als Schauplatz eine schmale Gratwanderung zwischen Kitsch und Klischee, der Wiener Dialekt erfordert ein sicheres Händchen. Die Vorarlbergerin Alex Beer bewältigt diese besonderen Herausforderungen in ihrem Buch 'Der dunkle Bote' mit Bravour. Sie erzählt zwar auf Hochdeutsch, streut aber gekonnt und ungekünstelt Dialekt-Passagen ein. Das macht die Sprache stimmig, lebendig und authentisch", lobte die sechsköpfige Jury.

Die Juroren befanden weiters: "Ebenso makellos wie Beers Handhabung der Sprache ist ihre historische Recherche. Die Autorin arbeitet die Zwischenkriegszeit penibel auf und transponiert sie in eine eingängige Erzählung. Sie hält den Spannungsbogen in diesem atemberaubenden Krimi mühelos über 400 Seiten aufrecht." Fazit: "Man lernt etwas und fürchtet sich dabei - was könnte man Besseres über einen historischen Kriminalroman sagen? Der dunkle Bote ist nach Meinung der Leo-Perutz-Jury der bisherige Höhepunkt im Schaffen von Alex Beer."

Der Leo-Perutz-Preis wird gemeinsam von der Stadt Wien Kultur und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gestiftet und mit Unterstützung der Bestattung Wien ausgerichtet. Die ausgezeichneten Werke sollen in Qualität und literarischem Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern, möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen. Im Vorjahr gewann Fritz Lehner mit "Nitro".

Auf der diesjährigen Shortlist standen neben Alex Beer auch Anne Goldmann ("Das größere Verbrechen"), Beate Maly ("Mord auf der Donau"), Melanie Raabe ("Der Schatten") und Heinrich Steinfest ("Der schlaflose Cheng"). Die Preisträgerin liest am Samstag (9. November, 11.30 Uhr, ORF-Bühne) auf der "Buch Wien".

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