Wien-Donaustadt erhält "Alexander-Dubček-Straße"

Alexander Dubček (1921 - 1992)
In Wien-Donaustadt wird eine Straße nach dem ehemaligen tschechoslowakischen Reformkommunisten Alexander Dubček benannt.

Sie wird laut einem Beschluss der Bezirksvertretung zwischen der Lackenjöchelgasse und der Pfalzgasse im 22. Wiener Gemeindebezirk zu finden sein, teilte die SPÖ Wien am Mittwochabend mit. "Die Straßenbenennung setzt ein starkes Zeichen für eine politische europäische Persönlichkeit", ließ dazu Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wissen.

Wer war Dubček?

"Dubček prägte mit seinem Einsatz für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte das Gesicht des heutigen Europas", erklärte der Bürgermeister weiter, "es freut mich, dass mit der Benennung der 'Alexander Dubček Straße' an das Wirken einer herausragenden Persönlichkeit, eines reformorientierten Politikers, der für eine demokratische und menschliche Gesellschaft kämpfte, erinnert wird."

Dubček, 1921 in Uhrovec in der Westslowakei geboren, versuchte 1968 als Chef der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (KP) durch Reformen dem Sozialismus ein "menschliches Antlitz" zu geben. Er wurde somit zur Symbolfigur des "Prager Frühlings". Die Zensur wurde abgeschafft und die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit garantiert. Im August 1968 besetzen Truppen des Warschauer Paktes die Tschechoslowakei (ČSSR) und beendeten gewaltsam den "Prager Frühling". Dubček wurde in der Folge entmachtet.

Seine Karriere

Ab 1989 spielte Dubček noch einmal eine politische Rolle bei der "samtene Revolution" in der Tschechoslowakei. Er war Mitbegründer der Bewegung "Öffentlichkeit gegen Gewalt" (VPN). Dubček wurde rehabilitiert und zum Präsidenten des Bundesparlamentes der Tschechoslowakei gewählt. 1991 trat Dubček aus der VPN wegen deren nationalistischen Bestrebungen aus und übernahm im Jahr darauf den Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei der Slowakei. Dubček starb im November 1992 an den Folgen eines nicht restlos geklärten Autounfalls.

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