Alitalia in Not, nur noch 260 Mio. Euro Liquidität

Die italienische Alitalia kommt nicht aus der Krise
Die Coronavirus-Epidemie wirkt sich negativ auf die Alitalia aus. Die Airline hat nur noch 260 Mio. Euro liquide Mittel in der Kassa, berichtete der Sonderkommissar der Fluggesellschaft, Giuseppe Leogrande, bei einer Fragestunde im Parlament in Rom am Mittwoch. Er rief die Regierung in Rom zu sofortigen Maßnahmen zur Rettung der Fluggesellschaft auf. Leogrande urgierte die Gründung einer neuen Gesellschaft mit staatlicher Beteiligung zur Rettung Alitalias.

Die finanzielle Lage der Fluggesellschaft sei prekär. Seit dem Ausbruch der Epidemie in Italien im Februar sei es zu einem"eklatanten Einbruch" bei den Einnahmen gekommen. Hinzu habe Alitalia Tickets im Wert von 265 Mio. Euro für Flüge zurückerstatten müssen, die wegen der Epidemie gestrichen werden mussten.

Die Alitalia hat bei der italienischen Regierung indes eine Verlängerung der Kurzarbeit für 6.828 Mitarbeiter bis 23. September 2021 beantragt. Angesichts der anhaltenden Coronapandemie sei eine Verlängerung der Kurzarbeit notwendig, teilte das Management Alitalias mit. Der starke Passagierrückgang in den letzten Monaten ist ein schwerer Schlag für Alitalia, die seit Jahren gegen die Pleite kämpft.

Die italienische Fluggesellschaft macht seit 2002 keinen Profit mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, scheiterten. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte dem Unternehmen in jüngerer Zeit bereits Überbrückungskredite in Milliardenhöhe gewährt.

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