Anführer des Islamischen Staats in Syrien getötet

Erdogan gab Neutralisierung von IS-Anführer bekannt
Der Anführer der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS), Abu al-Husayn al-Husayni al-Qurashi, ist nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getötet worden. Der türkische Geheimdienst sei ihm seit Langem auf der Spur gewesen und habe ihn am Samstag in Syrien getötet, sagte Erdogan am Sonntag dem Sender TRT Turk. Die staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu schrieb von "Neutralisierung".

Der IS hatte Ende November des vergangenen Jahres den gewaltsamen Tod seines damaligen Anführers bekannt gegeben und Abu al-Husayn al-Husayni al-Qurashi zu dessen Nachfolger erklärt. Der IS rief ihn zum neuen "Emir" der Terrormiliz aus. Experten gingen davon aus, dass es sich bei dem Namen um einen Kampfnamen handelte.

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP in Nordsyrien berichtete, hatten der türkische Geheimdienst und die von der Türkei unterstützte örtliche Militärpolizei am Samstag ein Gebiet nahe der Stadt Dschindires in der Region Afrin abgeriegelt. Von AFP befragte Anwohner berichteten von einem Einsatz in einem verlassenen Bauernhaus, das einst als islamische Schule genutzt wurde.

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv.

Die Türkei hält Gebiete im Norden Syriens besetzt und geht mit Militäraktionen dort hauptsächlich gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor. Im Inland werden regelmäßig mutmaßliche Anhänger des IS festgenommen. Die türkische Regierung macht die Miliz zudem für einen Anschlag auf der Einkaufsstraße Istiklal 2016 mitverantwortlich, bei dem vier Menschen getötet und 39 Menschen verletzt wurden.

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