APA - Austria Presse Agentur

Angriff auf Beamte in NÖ Kellergasse: Prozess am Mittwoch

Eine Pfefferspray-Attacke im Jänner in einer Kellergasse in Hadres (Bezirk Hollabrunn) hat am Mittwoch in Korneuburg ein gerichtliches Nachspiel. Jener Mann, der mit seiner Partnerin und sechs Kindern illegal in einem Presshaus in Obritz gewohnt hatte, muss sich wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung verantworten. Die Einzelrichterverhandlung beginnt um 9.15 Uhr. Über den Fall wurde auch in ausländischen Medien berichtet.

Dem Angeklagten wird nach Angaben des Landesgerichts Korneuburg angelastet, am 26. Jänner in Obritz einen Sozialarbeiter und den örtlichen Amtsleiter durch Verwendung eines Pfeffersprays mit Gewalt an einer Amtshandlung gehindert und die beiden vorsätzlich am Körper verletzt zu haben. Die Familie soll ein Presshaus mit angeschlossener Kellerröhre bewohnt haben. Ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn und ein Beschäftigter des Gemeindeamtes hatte laut früheren Polizeiangaben aufgrund von Anrainerbeschwerden Nachschau an der Adresse gehalten. Dabei soll es zum Pfefferspray-Angriff gekommen sein.

Der Mann soll sich daraufhin mit den Kindern in dem Weinkeller verbarrikadiert haben. Das Gebäude wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchsucht. Dort befanden sich die 40-jährige Partnerin des Beschuldigten und sechs Kinder im Alter von sieben Monaten bis fünf Jahren. Entdeckt wurde ein riesiger Vorrat u.a. an Lebensmitteln.

Meldezettel oder Geburtsurkunden für die Kinder gab es keine. Da die Identität der Kleinen nicht geklärt werden konnte, wurden diese vorübergehend in die Obhut des Fachgebietes Sozialarbeit der Bezirkshauptmannschaft übergeben. DNA-Tests bestätigten in der Folge die Vaterschaft des Mannes. Seit Februar sind die Kinder wieder in Obhut der Eltern. Die Familie zog in eine Wohnung.