Anschlagspläne in Europa seit Hamas-Angriff verfünffacht

Treffen mit heimischen Vertretern der kritischen Infrastruktur
Die Zahl der aufgedeckten Terrorpläne in Europa hat sich seit dem Angriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel vor einem Jahr deutlich erhöht.

"Wir beobachten in Gesamt-Europa in den letzten zwölf Monaten, das heißt seit dem 7. Oktober 2023, eine Verfünffachung von Anschlagsplanungen und Anschlagsdurchführungen", sagte die stellvertretende Direktorin der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Sylvia Mayer, am Montag bei einer Pressekonferenz.

Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe die Bedrohungen für das demokratische Zusammenleben und für die Infrastruktur in den westlichen Staaten verschärft, hieß es laut einer Aussendung des Innenministeriums bei dem Medientermin anlässlich eines Vernetzungstreffens zum "Tag der kritischen Infrastruktur" in Wien, bei dem Vertreterinnen und Vertreter von Einrichtungen kritischer Infrastruktur zusammenkamen. In Österreich hatte sich die Bedrohung vor allem in den vergangenen Wochen in der Hochphase des Nationalratswahlkampfs durch zahlreiche Attacken auf Internetseiten der österreichischen Behörden und politischen Parteien gezeigt.

Durch die geopolitischen Entwicklungen steigt die Gefahr vor Sabotageakten, wurde betont. Davor gelte es besonders, die kritische Infrastruktur zu schützen. Der kritischen Infrastruktur werden in Österreich rund 400 Unternehmen und Institutionen zugeordnet. "Kooperation, Vernetzung und Prävention sind nicht nur Schlagwörter, sie sind das Fundament der Sicherheit in Österreich, das Fundament für den Wirtschaftsstandort Österreich und für ein friedvolles Zusammenleben in Österreich", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

"Je komplexer und vielfältiger die Bedrohungen sind, desto enger und intensiver muss die Vernetzung zwischen den Akteuren sein", betonte der Ressortchef. In die gleiche Kerbe schlug der Präsident des Kompetenzzentrums Sicheres Österreich (KSÖ), Michael Höllerer: "Das Thema Schutz und Sicherheit kann nicht im Alleingang bewältigt werden. Vernetzung und Austausch sind unumgänglich für den Schutz der kritischen Infrastruktur", sagte er.

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