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Anschober deutete Beibehalten neuer ZuschauerInnen-Marken an

Seit (dem heutigen) Dienstag gelten in Österreich in der Corona-Bekämpfung höhere Besucher-Maximalzahlen, mit 5.000 Zuschauern für Indoor- und 10.000 für Outdoor-Events.

Aufgrund hierzulande gestiegener Infektionszahlen und wegen des herannahenden Herbstes wird über eine anstehende Verschärfung der Bestimmung spekuliert, Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vertröstete diesbezüglich aber. "Ich ersuche um eine gewisse Geduld auf morgen und auf Freitag, ganz wichtig, die Präsentation der ersten Ampel", sagte Anschober am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Wien im Zuge eines gesundheitspolitischen Rück- und Ausblicks zum Thema Corona. Am Mittwoch wird nach einem Ministerrat am Vormittag mit einer Stellungnahme zu neuen Maßnahmen gerechnet, woran dann auch der Koalitionspartner ÖVP um Bundeskanzler Sebastian Kurz beteiligt sein wird.

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Anschober ließ aber durchblicken, dass vorerst an den auch für kulturelle Events geltenden Besucher-Höchstzahlen festgehalten werden könnte. "Wir werden uns das ganz genau in allen Bereichen ansehen, ob das funktioniert oder ob wir irgendwo eine Situation erleben, wo das nicht ernst genommen wird oder ob, aus welchem Grund auch immer, gröbere Infektionszahlen aus diesem Bereich entstehen. Und dann müssen wir eingreifen, das werden wir auch tun."

Man wolle aber zunächst die Chance bieten und ermöglichen, dass Zuschauer in bestimmten der für die Gesellschaft wichtigen Bereichen wieder möglich sind. Anschober führte dabei das erfolgreich umgesetzte Konzept der Salzburger Festspiele als Beispiel an. "Das hat gezeigt, es ist möglich, große Veranstaltungen zu verwirklichen, wenn wir bewusste Standards verankern und diese Standards auch umsetzen. Für mich ist es der Beweis, ja es geht." Man wolle sich freilich die Veranstaltungen im Detail ansehen.

Hans Niessl zeigte sich über Anschobers Andeutung erfreut, an den neu geltenden erhöhten Zuschauerzahlen festzuhalten. "Damit es funktioniert, benötigt es aber Klarheit, Sicherheit und Transparenz", meinte der Sport-Austria-Präsident in Bezug auf die ab diesem Freitag in Österreich gültige Corona-Ampel. "Gerade wenn diese (die Ampel, Anm.) auf 'Grün' steht, muss so etwas möglich sein. Es sollte also unser aller Ziel sein, sie in diesem Bereich zu halten."

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Das Ampel-System ist vierteilig und dient zur Beurteilung der Lage in einzelnen Regionen oder Bezirken. Ausgehend von Grün (niedriges Risiko), Gelb, Orange bis hin zu Rot (sehr hohes Risiko) sollen mindestens wöchentlich die Farben samt jeweiligen Maßnahmen online gehen. Definierte Indikatoren werden auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene durch die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) und Gesundheit Österreich (GÖG) aufbereitet.

Neben den Infektionswerten der vergangenen sieben Tage wird die Nachvollziehbarkeit der Clusterbildungen, die Anzahl der Tests samt Anteil der positiven Ergebnisse und als vierter Punkt die Kapazitätsreserven der Spitäler in der jeweiligen Region als Entscheidungsgrundlage für eine Empfehlung zur Ampelschaltung an den Gesundheitsminister herangezogen.

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Es können etwa Maßnahmen für "bestimmte Orte" (u.a. Sportplätze, Spielplätze, Uferbereiche) vom Bundesminister bundesweit geregelt werden, von Landes- und Bezirkshauptleuten regional. Maßnahmen für "Betriebsstätten" (z.B. Gastronomie-und Freizeitbetriebe, Beherbergungsbetriebe) können ebenfalls bundesweit oder regional angeordnet werden, beides aber derzeit nur durch den Bundesminister. Nach der Novellierung des Epidemiegesetzes und Covid-19-Maßnahmengesetzes soll es hier auch Möglichkeiten für Landes- und Bezirkshauptleute geben.

Die Zulassung von Zuschauern im Sportbereich wie in der Kultur werde laut Ministeriumsauskunft von vergangener Woche künftig eine Frage der epidemiologischen Bewertung durch die Corona-Kommission sowie der Ampelschaltung, die auf Empfehlung der Kommission durchgeführt wird: "Die Schritte der Öffnungen durch die Lockerungs-Verordnung sind unter der Voraussetzung einer geeigneten virologischen Entwicklung festgelegt", hatte es dazu aus dem Ministerium geheißen.