APA - Austria Presse Agentur

Anschober will sich bei Migrationsthema weiter engagieren

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will sich weiterhin in die Debatte über die Flüchtlingspolitik einbringen, obwohl seine Ansichten von Außenminister Alexander Schallenberg als "nicht relevant" eingestuft worden sind. "Ich bin auch in der Politik ein Marathonläufer. Wenn ich Ziele habe, steuere ich die sehr nachhaltig an", sagte Anschober der Tageszeitung "Kurier".

"Ich habe meine Haltung in verschiedenen wichtigen politischen Themen - vor allem, was Asyl und Integration betrifft, und die gebe ich an der Garderobe zum Ministerrat nicht ab", betonte Anschober. "Ich engagiere mich weiter für diese Themen und für meine Ziele und möchte für Verbesserungen in diesem Land arbeiten."

Anschober wies darauf hin, dass er "auch ohne Mitglied der Regierung zu sein" in zwei Jahren entscheidende Verbesserungen für Asylbewerber in der Lehre "durchgesetzt" habe. Auf die konkrete Frage, ob er künftig beim Migrationsthema nicht schweigen werde, antwortete er: "Ich werde auch da dran bleiben, aber in einer guten Kultur."

Der Sozialminister hatte am Montag in einem Interview mit oe24.TV gesagt, er würde einen Neustart der EU-Marinemission "Sophia" im Mittelmeer "sehr begrüßen". "Mein Grundprinzip ist, wenn ich an der Donau vorbei gehe und sehe einen ertrinkenden Menschen, dann hüpfe ich wenn ich schwimmen kann ins Wasser und versuche, ihn vor dem Ertrinken zu retten. Das ist aus meiner Sicht bei Menschen im Mittelmeer nicht anders", sagte der frühere oberösterreichische Asyl-Landesrat.

Schallenberg wies seinen Regierungskollegen umgehend öffentlich zurecht. Die Position Anschobers sei zwar "weder neu noch überraschend", aber für die Republik Österreich nicht relevant, "da die österreichische Linie in dieser Frage in Brüssel vom Außenminister vertreten wird und nicht in Anschobers Zuständigkeitsbereich fällt", schrieb Schallenberg in einer Aussendung.