APA - Austria Presse Agentur

Anstieg bei Zahl der Asylbewerber in EU seit Jahresbeginn

Die Zahl der Asylbewerber in der EU steigt einem Bericht zufolge nach mehrjährigem Rückgang seit Jahresbeginn wieder deutlich an. Von Jänner bis einschließlich April stellten rund 206.500 Menschen erstmals einen Asylantrag in der Europäischen Union, 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Funke-Zeitungen unter Berufung auf neue EU-Zahlen berichtete.

Die Zahlen wurden auf der Basis von monatlichen Frühwarn-Meldungen der Mitgliedstaaten erstellt. Damit könnte sich nach mehreren Jahren des Rückgangs der Trend umkehren. 2018 war die Zahl der Asylbewerber in der EU demnach noch um elf Prozent zurückgegangen. Seit Jahresbeginn reisten aber immer mehr Asylbewerber über reguläre Wege und visafrei in die Union ein, vor allem aus Lateinamerika und den Westbalkan-Staaten, wie die Zeitungen weiter berichteten.

In diesem Jahr bis Ende April stammte demnach gut jeder vierte Asylantrag von Staatsangehörigen eines Landes, dessen Bürger ohne Visum in die EU-Schengenzone einreisen dürfen. 2018 war der Anteil den EU-Zahlen zufolge bereits auf ein Fünftel gestiegen.

So erhöhte sich dem Bericht zufolge in den ersten vier Monaten 2019 die Zahl der visafrei eingereisten Asylbewerber aus dem krisengeschüttelten Venezuela im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 121 Prozent auf 14.257, die aus Kolumbien um 156 Prozent auf 8.097.

Venezuela war demzufolge in dem Zeitraum nach Syrien das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in der Europäischen Union. Die Zahl der erstmaligen Asylanträge aus Syrien lag in den ersten vier Montagen laut Funke-Zeitungen bei 20.392, ein Rückgang von acht Prozent. Auf Platz drei lag Afghanistan: Nach den neuen Daten stellten 14.042 Afghanen von Jänner bis April erstmals einen Asylantrag, 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.