APA - Austria Presse Agentur

Arbeitslosigkeit in Eurozone auf niedrigstem Stand seit 2008

Trotz der Konjunkturabkühlung im Euroraum bleibt die Arbeitslosigkeit auf dem tiefsten Stand seit Juli 2008. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Quote verharrte im Juli bei 7,5 Prozent und damit auf dem Wert des Vormonats, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte. In Österreich lag die Arbeitslosenrate bei 4,4 Prozent.

In der Eurozone waren im Juli 12,3 Millionen Menschen als Jobsuchende gemeldet - um 16.000 weniger als im Juni und um knapp 900.000 weniger als vor einem Jahr. Die nach einer international vergleichbaren Berechnung ermittelte Arbeitslosenquote war in Tschechien mit 2,1 Prozent EU-weit am niedrigsten, gefolgt von Deutschland mit 3,0 Prozent. Die höchsten Werte gab es wie seit langem in Griechenland mit 17,2 Prozent (im Mai) und in Spanien mit 13,9 Prozent. In Italien betrug die Quote 9,9 Prozent.

In der EU-28 lag die Arbeitslosenquote im Juli 2019 bei 6,3 Prozent und blieb damit unverändert im Vergleich zum Juni 2019. Für die Eurozone erwarten Ökonomen 2019 eine spürbare Abkühlung der Konjunktur. Dies schlägt sich allerdings oft erst mit deutlicher Verzögerung auf den Arbeitsmarkt nieder.

Die Inflation in der Eurozone verharrte im August auf dem tiefsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren. Die Inflationsrate sei unverändert bei 1,0 Prozent gelegen, teilte das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mit. Niedriger war die Teuerungsrate zuletzt im November 2016.

Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie ausklammert, verharrte im August bei 0,9 Prozent. Die Kernteuerung gilt als Orientierungsgröße für den Inflationstrend und wird daher auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) bei geldpolitischen Entscheidungen stark beachtet.

Die EZB ist für stabile Preise zuständig und strebt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an. Wegen der ungewöhnlich schwachen Inflation und der sich abschwächenden Konjunktur prüft die Notenbank derzeit eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik.

Am deutlichsten verteuerten sich im August Lebensmittel und Genussmittel, die im Durchschnitt 2,1 Prozent mehr kosteten als ein Jahr zuvor. Dienstleistungen, zu denen auch Mieten zählen, waren 1,3 Prozent teurer. Die Preise für Energie sanken hingegen um 0,6 Prozent.