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So wird das KaDeWe auf der Mariahilfer Straße aussehen

Die Leiner-Zentrale auf der Mariahilfer Straße muss weichen und wird zum "KaDeWe Wien" sowie zum Hotel umgebaut. Rene Benkos Immobilienentwickler Signa hat am Mittwoch die entsprechende Pläne präsentiert. Für die Gestaltung zeichnet das niederländische Architekturbüro OMA (Office for Metropolitan Architecture) rund um Rem Koolhaas verantwortlich.

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Die Holländer konnten beim entsprechenden Auswahlbewerb punkten, der von einer Jury unter dem Vorsitz von Elke Delugan-Meissl entschieden wurde. Insgesamt waren vier Büros eingeladen, ein Konzept über das künftige Wiener Großkaufhaus vorzulegen. Neben OMA waren dies die Bjarke Ingels Group (Dänemark), das norwegische Büro Snohetta sowie der deutsche Designer und Architekt Hadi Teherani. Der Sieger aus Rotterdam ist auch bei der Renovierung des ebenfalls zur Signa-Gruppe gehörenden "Stammhauses", also dem Berliner KaDeWe ("Kaufhaus des Westens"), mit dabei.

Shoppen im KaDeWe ist künftig auch in Wien möglich. Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber stellte ein klassisches Warenhaus in Aussicht, wie es dies, so bekräftigte er, in der Stadt inzwischen nicht mehr gebe. Der Begriff Luxuskaufhaus treffe jedoch nicht zu - genauso wenig wie das über rund 150 Zimmer verfügende Hotel im rückwärtigen Bereich ein Luxushotel werden soll.

Auch wenn das Premiumsegment dort seinen Platz finden werde, soll der Schwerpunkt im KaDeWe Wien laut dem Investor doch bei den Gütern des täglichen Bedarfs liegen. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten bzw. Fashion-Labels ist geplant. Insgesamt stehen im Kaufhaus 25.000 Quadratmeter Verkaufs- und Nutzfläche zur Verfügung.

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Das Erscheinungsbild des Objekts wird sich jedenfalls deutlich ändern. Mit einer Ausnahme: Die sich über einen Teil des Leiner-Hauses erstreckende historische Fassade bleibt erhalten. Der Rest wird völlig neu gebaut. Durch den Komplex sollen mehrere Wege führen. Auch eine Verbindung direkt zum angrenzenden Museumsquartier wird derzeit angedacht. Der Anspruch sei es, ein Objekt zu schaffen, "das die nächsten 100 Jahre Strahlkraft hat", sagte Stadlhuber.

Durchaus eindrucksvoll gestaltet sich vor allem die Dachlandschaft. Sie wird als - öffentlich zugänglicher - Dachgarten konzipiert, wie Ellen van Loon vom Büro OMA erläuterte. Der Park wird sich über eine Fläche von 1.000 Quadratmetern erstrecken. Im Erdgeschoß wiederum werden die Schaufenster in Form von Bögen ausgearbeitet. Die Fassade selbst besteht aus zylindrischen Glasmodulen. Im obersten Stockwerk wird es ein umfangreiches Gastro-Angebot geben.

Der Zeitplan wurde heute ebenfalls skizziert. Laut Stadlhuber soll im ersten Halbjahr 2021 mit den Arbeiten begonnen werden. Die Eröffnung wurde für den Herbst 2023 avisiert. Genaue Kosten seien noch nicht abzuschätzen, beteuerte der Signa-Geschäftsführer. Mehr als 300 Mio. Euro werden es laut seinen Angaben aber wohl werden.

Er verwies heute auch auf die strengen baurechtlichen Auflagen, die zu berücksichtigen sind. Eine Änderung des Flächenwidmungsplans sei laut derzeitigem Stand aber nicht nötig, wurde betont. Das Projekt sei auch bereits Vertretern der Stadt sowie des Bezirks vorgestellt worden.