Der konservative Block der Hauptopposition "Gemeinsam für den Wandel" (JxC) konnte nach Auszählung von 65 Prozent der Stimmen 27,7 Prozent auf sich vereinen und lag damit vor der regierenden peronistischen Koalition "Union für das Vaterland" (UP) mit 25,8 Prozent, teilte die Wahlkommission mit.
Die Wirtschaftskrise hatte viele Argentinier von den großen Parteien entfremdet und den Weg für einen möglichen Überraschungssieg der Liberalen geebnet. "Dies ist eine neue Chance, die Dinge zu ändern. Die Inflation bringt uns um, und die Unsicherheit der Arbeitsplätze macht es unmöglich, sein Leben zu planen", sagt Adriana Alonso, eine 42-jährige Hausfrau.
Milei, der mit seiner Partei La Libertad Avanza nach der Präsidentschaft in Argentinien greift, will die Wirtschaft auf den Dollar umstellen und die Zentralbank abschaffen. "Ein starkes Abschneiden des libertären Kandidaten wäre eine Überraschung und könnte auf ein hart umkämpftes Rennen mit drei Kandidaten im Oktober hindeuten", hatte die Investmentbank Goldman Sachs vor der Auszählung erklärt. Bei der JxC haben Umfragen zufolge der Bürgermeister von Buenos Aires, Horacio Rodriguez Larreta, und die ehemalige Sicherheitsministerin Patricia Bullrich die besten Chancen. Bei der UP gilt Wirtschaftsminister Sergio Massa als Favorit vor dem Anwalt Juan Grabois. Der amtierende Präsident Alberto Fernandez tritt nicht mehr an.
Die Vorwahlen waren obligatorisch. Sie gelten als Indikator für die Parlamentswahlen am 22. Oktober. Vor den Wahllokalen bildeten sich am Sonntag lange, teils chaotische Schlangen, einige klagten über Verzögerungen bei der Stimmabgabe und Pannen im Wahlsystem.