Provisorium an Arlbergstraße errichtet: Warten auf Freigabe

Am Arlberg laufen die Arbeiten an der Passstraße auf Hochtouren
Die Arlbergpassstraße ist am Montag nach einem Murenabgang weiter gesperrt gewesen. Nun könnte es zur Freigabe kommen.

Auf Vorarlberger Seite wurde inzwischen ein Provisorium an der unterspülten Stelle errichtet, sagte Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) zur APA. Über eine Öffnung der aktuell aufgrund der Sperre des Arlbergtunnels wichtigen Straßenverbindung werde aber erst am frühen Nachmittag bei einer Besprechung der Einsatzleitung entschieden, hieß es.

Eine Mure, die vor St. Christoph am Arlberg (Tirol) noch auf Vorarlberger Seite abgegangen war, hatte Freitagabend die gesamte Fahrbahn der Arlbergstraße verlegt. Die Straße wurde dabei stark unterspült, bzw. es wurde ein Teil der Fahrspur Richtung Tirol auf einer Länge von rund 60 Metern weggerissen. Die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten hätten umgehend begonnen, noch am Samstagabend sei ein Provisorium errichtet und asphaltiert worden, teilte Gantner mit.

Damit könne laut dem Landesrat der Verkehr, auch der Schwerverkehr, einspurig und vermutlich mit Ampelregelung wieder passieren. Für eine Freigabe müsse man aber die Beratungen in Tirol abwarten, das von den Unwetterschäden stärker betroffen war. Nach einer Sitzung in der Bezirkshauptmannschaft Landeck tage um 13.00 Uhr die Einsatzleitung, dort wird laut Gantner über die weitere Vorgangsweise entschieden. Mittelfristig wolle man so rasch als möglich auch eine zweite Fahrspur wieder anbieten.

Längerfristig plane man bereits den Wiederaufbau der Straße. Generell würden Gefahrenpotenziale an Straßen laufend überprüft, der betroffene Bereich habe bestens gewartete Durchlässe aufgewiesen. Es habe sich um ein extremes lokales Wetterereignis gehandelt, "und damit müssen wir immer umgehen", sagte Gantner.

Weil der Arlbergstraßentunnel wegen Sanierungsarbeiten noch bis in den November gesperrt ist, waren damit vorerst beide Straßenverbindungen am Arlberg nicht passierbar. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Silvretta-Hochalpenstraße auf Vorarlberger Seite nach einem Felssturz Mitte Juli und einem neuerlichen Murenabgang am 17. August bis auf weiteres aufgrund von Sanierungen gesperrt ist. Vorarlberg war von Tirol aus und vice versa vorerst nur über das Lechtal bzw. Deutschland erreichbar. Die ÖBB betonten indes gegenüber der APA, dass die Bahnverbindung zwischen den Bundesländern aufrecht sei. Auch der Bahnhof in St. Anton war sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Pkw erreichbar.

Im Ortsgebiet von St. Anton kam es zu teils meterhohen Vermurungen, Fahrzeuge und Häuser wurden von den Erdmassen und Sturzfluten erfasst. Insgesamt 35 Häuser wurden durch das Unwetter beschädigt. Eine große Mure war unter anderem am sogenannten Jungbrunntobel abgegangen, zwei Bäche traten daraufhin über die Ufer, es kam zu Verklausungen. Es wurde aber niemand verletzt.

Die Aufräumarbeiten waren auch am Montag noch intensiv im Gange. "Es wurde in der Nacht durchgearbeitet", sagte Peter Mall vom Krisenstab am Montag zur APA. 250 Einsatzkräfte seien an Ort und Stelle, die Geschiebebecken ausräumen und Häuser wieder instandsetzen. Allerdings seien die Arbeiten "nicht am Freitag fertig, das sind gröbere Projekte", hielt er fest. Die Bundesstraße im Ort sei weiterhin vermurt, der Verkehr wurde innerorts wieder hergestellt. Allerdings sollte man "Fahrten möglichst vermeiden", appellierte er.

Die Angst vor erneuten Erdrutschen sei indes nicht gegeben, meinte Mall. Während der Nacht habe es nur leicht geregnet, Montagvormittag gab es keinen Niederschlag. Mit der Wetterbesserung sei die Prognose auch gut.

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