APA - Austria Presse Agentur

Long Covid bei Kindern: Experte warnt vor Spätfolgen

Laut einem Experten sollen auch bei Kindern Spätfolgen nach schweren Corona-Verläufen möglich sein.

Der Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, Dieter Furthner, warnt vor schweren Corona-Verläufen sowie vor Spätfolgen auch bei Kindern. "Wir sehen immer wieder Kinder und Jugendliche mit sehr schweren Verläufen, die oft an Erkrankungen und starken Beschwerden im Bereich des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge leiden", berichtete er, zudem habe es in seinem Spital schon mehrere Kinder mit PIMS-Syndrom gegeben.

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Schwere Verläufe kommen nicht "so häufig" vor

PIMS "ist eine Autoimmunerkrankung, die nach einer Covid-Infektion auftreten kann und lebensbedrohlich ist. In Österreich sind bereits Kinder daran verstorben", so Furthner in einer Aussendung. Zudem betreue sein Spital auch junge Patientinnen und Patienten, die an Long-Covid-Symptomen leiden und eine weiterführende Behandlung benötigen. Die Annahme, dass Kinder und Jugendliche nur leicht erkranken, könne er nicht bestätigen, auch wenn schwere Verläufe "nicht so häufig vorkommen".

Für Furthner ist die Impfung daher alternativlos. "Dass das Serum kaum gegen Omikron wirkt, ist nicht richtig", räumte er mit Vorurteilen auf. "Wer dreimal geimpft ist, hat auch bei Omikron ein deutlich geringes Risiko für eine Hospitalisierung. Ich gehe auch davon aus, dass wir jetzt nicht bei der letzten Mutation angelangt sind und wir nicht vor der letzten Welle stehen." Man werde sich darauf einstellen müssen, sich so wie bei der Grippe regelmäßig mit einem angepassten Vakzin impfen zu lassen. "Ich selbst habe schon über 1.000 Kinder geimpft, bis jetzt sind bei uns keine schwerwiegenden Folgen der Impfung aufgetreten", beruhigte der Mediziner - selbst dreifacher Vater - Eltern, die Sorge um ihre Kinder haben.

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In Oberösterreich waren – Stand Dienstag – von 146 Spitalspatienten auf Normalstationen sieben unter 15 Jahre alt, von 17 IntensivpatientInnen einer unter 18. Am Mittwoch verzeichnete das Bundesland erstmals mehr als 5.000 Neuinfektionen – 5.214 waren es laut Dashboard des Landes. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt aktuell bei 1.886,1.