APA - Austria Presse Agentur

Assange lehnt Auslieferung an die USA weiter ab

Der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, Julian Assange, lehnt seine Auslieferung an die USA weiter ab. "Ich möchte mich nicht freiwillig ausliefern lassen für Journalismus, der viele Preise gewonnen hat und viele Menschen geschützt hat", sagte der gebürtige Australier am Donnerstag bei einer Anhörung vor einem Gericht in London. Er war per Videostream aus dem Gefängnis zugeschaltet.

Die USA werfen Assange Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor. Manning hatte WikiLeaks 2010 - damals noch als Bradley Manning - Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen. Es ging dabei um die US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan.

Erst am Mittwoch war Assange in London zu 50 Wochen Haft verurteilt worden, weil er sich jahrelang dem Zugriff der Polizei entzogen hatte. Er hatte sich 2012 in die ecuadorianische Botschaft geflüchtet, nachdem er vergeblich versucht hatte, seine Auslieferung an Schweden gerichtlich zu stoppen. Dort wurde wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn ermittelt. Die Ermittlungen wurden inzwischen eingestellt.

Assange erklärte stets, die Vorwürfe in Schweden seien nur ein Vorwand, um ihn an die USA ausliefern zu können. Er hatte sich 2010 der Polizei zunächst gestellt, war dann aber auf Kaution wieder freigekommen.

Am 11. April dieses Jahres wurde Assange schließlich festgenommen, nachdem ihm die Regierung in Quito das Botschaftsasyl entzogen hatte. Lange Zeit hatten die US-Justizbehörden nicht bestätigt, dass eine Anklage gegen Assange vorliegt. Am 30. Mai soll die nächste Anhörung stattfinden.