APA - Austria Presse Agentur

Athen möchte Sanktionen gegen Ankara im Erdgas-Streit

Im Streit um Gebietsansprüche im östlichen Mittelmeer erwartet Griechenland, dass die Europäische Union einen Katalog mit Sanktionen gegen die Türkei beschließt. Das forderte Außenminister Nikos Dendias am Dienstag nach einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas in Athen. Hintergrund ist der Streit um Erdgas-Vorkommen im östlichen Mittelmeer.

"Sanktionen, die klarstellen werden, dass das andauernde türkische illegale Verhalten Folgen haben wird", erklärte Dendias. Das sei notwendig, weil die Türkei eine "neo-osmanische Ideologie" vertrete und "grenzenlosen Expansionismus" im östlichen Mittelmeer betreibe.

Griechenland werde seine Souveränitätsrechte und seine Grenzen schützen, die auch Grenzen der EU seien, sagte Denias. Athen sei zwar zu einem Dialog mit Ankara bereit. Dies könne aber nur unter der Bedingung stattfinden, dass man nicht bedroht werde vonseiten Ankaras, meinte Dendias weiter.

Der Streit zwischen Athen und Ankara hatte sich an türkischen Erdgaserkundungen vor griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer entzündet und ist in den vergangenen Wochen immer weiter eskaliert. Das türkische Forschungsschiff "Oruc Reis" sucht derzeit, begleitet von Kriegsschiffen, nach möglichen Gas-Vorkommen südlich der türkischen Küste. Ankara argumentiert, dass das Gebiet zum Festlandsockel der Türkei gehöre. Der Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo vorgelagert, weshalb Griechenland das Seegebiet für sich beansprucht. Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden.