APA - Austria Presse Agentur

Atomic-Chef mit chinesischen Eigentümern "absolut" zufrieden

Atomic-Chef Wolfgang Mayrhofer ist mit den neuen chinesischen Eigentümern des Salzburger Skiherstellers zufrieden. Die Zusammenarbeit sei "bis jetzt absolut positiv", sagte Mayrhofer am Freitag im Gespräch mit dem Ö1-Wirtschaftsmagazin "Saldo". Pläne für ein Werk in China gebe es nicht. "Der Standort in Altenmarkt ist absolut unschlagbar", so der Atomic-Geschäftsführer.

Mitte März 2019 wurde der finnische Sportartikelproduzent Amer - Mutterkonzern von Atomic - von einem chinesischen Käuferkonsortium unter Führung des Sportartikelkonzerns Anta Sports übernommen. Zum chinesischen Konzern gehören neben Anta und Fila nach der Amer-Übernahme auch die Marken Atomic, Salomon, Suunto und Wilson.

Mayrhofer zeigte sich erfreut, dass das neue Eigentümerkonsortium alle geplanten Atomic-Investitionen bestätigt habe. Derzeit laufe ein "massiver Logistikausbau" in Altenmarkt. Persönliche Meetings mit den Eigentümern gebe es zwei, bis drei pro Jahr.

Der österreichische Skistar und Atomic-Rennläufer Marcel Hirscher (30) hatte vergangenen September seinen Rücktritt erklärt. Der achtfache Gesamtweltcup-Sieger habe "Atomic auf ein neues Niveau gehoben", so der Firmenchef. Der Hirscher-Effekt für Atomic sei aber "in Geld schwer zu beziffern". Der Skihersteller kooperiert weiter mit Hirscher bei der Weiterentwicklung der Ski.

Das Geschäftsjahr 2019 ist für den Atomic-Chef "sehr, sehr positiv" gelaufen. Konkrete Umsatzzahlen nannte er nicht. Bei Skischuhen, Helmen und Brillen habe man "sehr starke Wachstumsraten" verzeichnet. Nach dem Karriereende von Hirscher ist der Atomic-Chef weiter zuversichtlich für die Skimarke. Es gebe "viele, junge internationale Athleten" und auch Österreicher, die nachkommen. Sportmarketing im alpinen Weltcup ist für Mayrhofer "sehr, sehr wichtig".

Österreich war mit 433.000 verkauften Paar Ski in der Wintersaison 2018/19 der zweitgrößte Markt weltweit. Davon wurden 60 Prozent im Skiverleih verwendet. Nur in den USA wurden mit 637.000 Paar noch mehr Ski verkauft. Platz drei belegt, wie auch im Jahr zuvor, Frankreich mit 414.00 Paar. Der Atomic-Chef sieht den Trend zum Leihski positiv. Gäste würden tendenziell hochwertige Ski und Ausrüstung ausleihen. In Deutschland sei der Absatz zuletzt leicht zurückgegangen, dies sei aber von gestiegenen Absätzen in Österreich, Frankreich und Italien ausgeglichen worden. Der chinesische Skimarkt ist mit derzeit 60.000 bis 70.000 verkauften Paar Ski hingegen noch klein. Mit den Olympischen Winterspielen 2022 erwartet der Atomic-Chef aber einen Anstieg auf 250.000 bis 300.000 Paar. Langfristig seien 500.000 bis 600.000 möglich.