APA - Austria Presse Agentur

ATX kompensierte 2021 Verluste aus dem Vorjahr

Die Leitindizes an der Wiener Börse haben ihre Kursverluste aus dem ersten Coronajahr 2020 heuer wieder deutlich aufgeholt. Per 15. Dezember stand der ATX (ohne Dividenden) mit rund 34 Prozent im Plus, der ATX Total Return (TR/inklusive Dividenden) notierte bei nahezu plus 39 Prozent, wie die Wiener Börse am Freitag mitteilte. Der mit Aktien erzielte Umsatz stieg indessen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren.

Der ATX TR ist ein Performanceindex, bei dem die Dividendenausschüttungen miteinberechnet werden, während der ATX die reine Kursentwicklung ohne Dividenden widerspiegelt. Die Zusammensetzung der beiden Indizes ist ident. International sind Kursindizes tendenziell häufiger anzutreffen als Performanceindizes. Der deutsche DAX ist beispielsweise ein Performanceindex, während der Dow Jones oder der Euro-Stoxx-50 Kursindizes sind.

Unterstützt wurde die heurige Entwicklung laut Wiener Börse durch den Aufschwung bei zyklischen Aktien, das sind Aktienwerte, die sich parallel zur Wirtschaftsentwicklung bewegen. Im Vorjahr hatte die zyklische Zusammensetzung des heimischen Leitindex dafür gesorgt, dass der Index im Zuge der Coronapandemie stärker gelitten hatte als die Indizes anderer Staaten.

Heuer hingegen zieht der ATX seinen Peers davon. Während der Wiener Leitindex aktuell um rund ein Drittel höher steht als zu Jahresbeginn, notiert der französische CAC-40 aktuell mit rund 24,79 Prozent im Plus, der Euro-Stoxx bei plus 17 Prozent und der deutsche DAX bei plus 13 Prozent.

Die Aktienumsätze sind heuer auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Mit 70,83 Mrd. Euro lagen sie um 6,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Der Handel an einigen Feiertagen habe heuer 1,2 Mrd. Euro zum Umsatz beigetragen, der Beitrag des global market belief sich auf 5,3 Mrd. Euro. An der Wiener Börse wird der Handel zu einem Großteil von internationalen Teilnehmern bestimmt. Diese machen rund 84 Prozent aus.

"Der österreichische Aktienmarkt hat die Verluste aus dem Vorjahr überkompensiert. Anlegerinnen und Anleger sollten den Blick weg von den jährlichen Schwankungen hin zu langfristigen Renditen von rund 6 bis 8 Prozent jährlich richten", sagte Wiener-Börse-Chef Christoph Boschan laut einer Aussendung vom Freitag. Breit angelegtes Aktiensparen wäre für Privatanleger die beste Strategie, gar nichts anzulegen dagegen die schlechteste, so Boschan.