APA - Austria Presse Agentur

Auch 2022 Aufschwung, wenn 5. Corona-Welle nicht zu stark

Laut ExpertInnen könnte der Aufschwung der österreichischen Wirtschaft bestehen bleiben, wenn die 5. Corona-Welle nicht zu wild ist.

Die KonjunkturexpertInnen rechnen für 2022 mit einer Fortsetzung des Aufschwungs in der österreichischen Wirtschaft, wenn die fünfte Corona-Welle durch die Omikron-Variante nicht zu massiv ist. Laut Wifo sollten nächstes Jahr mehr als fünf Prozent Wachstum drinnen sein, laut IHS über vier Prozent. Dabei ist aber kein weiterer Lockdown 2022 berücksichtigt: Sollte es so starke Einbußen wie heuer im ersten Quartal geben, wäre das BIP-Plus einen Prozentpunkt niedriger, sagt das IHS.

"Für die heimische Wirtschaft stellt die Corona-Pandemie das größte Abwärtsrisiko dar", betonte das Institut für Höhere Studien (IHS) am Mittwoch. Ein starker Anstieg der Infektions- und Hospitalisierungszahlen im Frühjahr würde wohl erneute Eindämmungsmaßnahmen nötig machen und den privaten Konsum und vor allem den Tourismus stark belasten, heißt es. Ein eigenes Risikoszenario des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) sieht für den Fall Wertschöpfungsverluste für Beherbergung, Gastronomie und Handel, sodass nur dadurch ein Viertel Prozentpunkt weniger BIP-Wachstum drohe.

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An sich sollten 2022 laut Wifo vor allem jene Bereiche kräftig wachsen, die 2021 von Covid-Einschränkungen betroffen waren, also die genannten drei Bereiche bis hin zu konsumnahen Dienstleistungen. Ohne Corona-Eskalation sollte sich im Frühjahr die Konjunktur schnell erholen, nachdem heuer im vierten Quartal das BIP wegen des jüngsten Lockdowns aber deutlich zurückgehen dürfte, so das Wifo. Im zweiten und dritten Quartal hatte das BIP heuer noch um 4,2 bzw. 3,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugelegt - besser als in der Herbstprognose erwartet. Das Schlussquartal werde aber deutlich schwächer ausfallen, so das IHS. Dennoch rechnen Wifo und IHS für heuer mit real 4,1 bzw. 4,2 Prozent BIP-Wachstum.

Der Arbeitsmarkt sollte sich im Prognosezeitraum günstig entwickeln und die Arbeitslosenquote bereits 2022 unter das Vorkrisenniveau sinken. Nach acht Prozent Arbeitslosenrate nach nationaler Berechnung im heurigen Jahr dürfte die Quote 2022 bis auf fast sieben Prozent sinken, 2023 sogar etwas darunter. Die Inflation dürfte 2022 hoch bleiben und erst 2023 durch ein Nachlassen der hohen Rohstoffpreise deutlich gedämpft werden, sagt das Wifo, das für 2022 sogar noch mit einem Anstieg der Teuerung von heuer 2,8 auf 3,3 Prozent rechnet. Das IHS geht auch für nächstes Jahr von 2,8 Prozent Inflation aus, erwartet aber 2023 einen Rückgang auf 1,9 Prozent - das Wifo sieht dann immer noch 2,2 Prozent.