APA - Austria Presse Agentur

Amazon: Nach der Aufregung um Arbeitsbedingungen gibt es nun erste Erfolge

Nachdem ein Amazon-Mitarbeiter in Österreich von erniedrigenden und gefährlichen Arbeitsbedingungen berichtet hat, sieht nun die Gewerkschaft GPA-djp erste Erfolge.

Demnach haben sich Amazon-Beschäftigte unter der GPA-Hotline 0676/817111013 gemeldet und berichtet, dass es im Management zu Veränderungen gekommen ist. "Darüber hinaus wurde die Halle nach einer Überprüfung durch das Arbeitsinspektorat komplett umgebaut. Der öffentliche Druck aufgrund menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen bei Amazon scheint Wirkung zu zeigen", so GPA-Vorsitzende Barbara Teiber.

Die GPA bleibe weiter dran, so wurde die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse ersucht zu überprüfen, ob bei den Botenfahrern Scheinselbstständigkeit vorliegt. Beim Sozialministerium werde eine Verordnung angeregt, die Anzahl der Leiharbeitskräfte bei Amazon drastisch zu reduzieren. Laut Angaben des Amazon-Mitarbeiters ist lediglich das Management der Verteilerzentrale in Großebersdorf (NÖ) bei Amazon beschäftigt, die rund 150 weiteren Mitarbeiter seien Leiharbeitskräfte.

Am Dienstag hatte der Amazon-Mitarbeiter Maarten N., unterstützt von der GPA, vor zahlreichen Journalisten über bedenkliche Arbeitsbedingungen bei dem Onlineriesen berichtet. Durch die räumliche Enge komme es zu Unfällen, Mitarbeiter würden permanent überwacht und diszipliniert und Anfang der Woche wisse man nie, ob man Ende der Woche noch einen Job habe.

Amazon hatte darauf in einer schriftlichen Stellungnahme reagiert. "Wir denken nicht, dass die Vorwürfe die Wirklichkeit in unseren Gebäuden widerspiegeln", hieß es am Mittwoch.

Amazon-Chef Jeff Bezos gilt als der reichste Mann der Welt. Das US-Magazin "Forbes" bezifferte zuletzt das Vermögen des 55-Jährigen auf 131 Mrd. Dollar (rund 116 Mrd. Euro). Dies seien nochmals 19 Mrd. Euro mehr als ein Jahr zuvor.