APA - Austria Presse Agentur

Aufruf zu Massenprotesten gegen Lukaschenko in Weißrussland

In Weißrussland haben Gegner des umstrittenen Staatschefs Alexander Lukaschenko für Sonntag zu neuen Massenprotesten aufgerufen.

Nach der Festnahme der Oppositionellen Maria Kolesnikowa wird mit Spannung erwartet, ob sich ab 13.00 Uhr MESZ mehr Menschen an den Aktionen beteiligen als an den Wochenenden zuvor. Am vergangenen Sonntag gingen Beobachter von bis zu 100.000 Demonstranten aus. 

In der Hauptstadt Minsk ist ein "Marsch der Helden" geplant, der auch Kolesnikowa gewidmet ist. Die 38-Jährige hatte diese Woche nach einer Entführung ihren Pass zerrissen und damit ihre Abschiebung ins Nachbarland Ukraine vereitelt. Sie sitzt unter dem Vorwurf der versuchten Machtergreifung in Untersuchungshaft. Bereits am Samstag forderten Tausende Frauen die Freilassung Kolesnikowas. Bei den Demonstrationen gab es wieder viele Festnahmen. Die Sicherheitskräfte gingen in den vergangenen Tagen verstärkt gegen friedliche Demonstranten vor.

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Der oft als "letzter Diktator Europas" bezeichnete Lukaschenko hatte die führenden Funktionen im Sicherheitsapparat zuletzt neu besetzt und gefordert, härter gegen nicht genehmigte Proteste vorzugehen.

Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Weißrussland täglich zu Protesten. Lukaschenko hatte sich mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin.