APA - Austria Presse Agentur

Auftakt zum Grazer Kulturjahr 2020 mit Symposium

Beim offiziellen Auftakt zum Grazer Kulturjahr 2020 am kommenden Donnerstag werden die "Kernanliegen" in einem Symposium im Congress aufs Tapet gebracht. Kulturstadtrat Günter Riegler kündigte am Freitag bei der Präsentation des Programms für das erste Quartal Vorträge und Diskussionen zu den "Themen der Gegenwart" wie Ökonomie, Klimawandel in der Stadt, Diversität und neue Arbeitswelten an.

Das Eröffnungswochenende von 23. bis 26. Jänner bildet den feierlichen Rahmen und bietet dichtes Programm zur Einstimmung für das Kulturjahr. Dabei war der eigentliche Start schon am 1. Jänner mit dem Start des Projekts "The Graz Vigil" am Schloßberg, wo jeden Tag morgens und abends zum Sonnenauf- und -untergang die Stadt angeschaut wird. "Das klingt banal, aber hat Wert", ist Programm-Manager Christian Mayer überzeugt: "Es berührt die Menschen emotional, das war die Absicht. Und es hat etwas Aktivierendes."

So wird auch am 23. Jänner vor Beginn des Symposiums der "La Strada"-Input Morgenwache am Schloßberg halten, ehe um 10.00 Uhr im Congress das Symposium "Zeit für Graz" beginnt. In vier Sessions, die bis in den Nachmittag hinein dauern, werden Experten zu den Themen Stadt der Zukunft, Zukunft der Arbeit, Digitalisierung und Urbanität referieren. Um 19.00 Uhr beginnt dann ein Festakt.

An den folgenden Tagen nimmt das Kulturjahr Fahrt auf: Klanglicht 2020 ruft zum Kick-off des Projekts "Flowers of Change", bei dem aus PET-Flaschen leuchtende Blumen entstehen, die im Mai beim Klanglicht präsentiert werden. "heidenspass" startet mit seinen Upcycling-Workshops und "Der Grazer Kunstverein zieht um". Das esc medien kunst labor geht den "Urban Cyborgs" nach und Radio Helsinki startet mit einem Funkhausgespräch in die Begleitung des Kulturjahres 2020. Im Cafe Jakomini im Museum für Wahrnehmung kann den Geschichten aus dem "urbanen Schmelztiegel Jakomini" beim offenen Drehtag zum Heimatfilm "Jakotop" gelauscht werden.

Bei der Präsentation des Programms setzt man laut Riegler auf Quartals-Hefte statt auf ein Ganzjahresheft, denn in den Vierteljahrespublikationen könne jeweils der aktuelle Entwicklungsstand der Projekte dargestellt werden. Zu den Heften kommt noch die nun in Vollversion abrufbare Website https://www.kulturjahr2020.at/. Dort sind auch spätere schon fixe Termine bereits vermerkt. Insgesamt umfasst das Kulturjahr mit einem Budget von fünf Millionen Euro 94 Projekte.

Im ersten Quartal sticht neben "The Graz Vigil" auch noch "Primal Energies und Sonic Projections" von Bill Fontana hervor. Eine Ausstellung im Kunsthaus wird am 12. März eröffnet. Das Reenactment der Klanginstallation im Rahmen des steirischen herbst aus dem Jahr 1988 - damals umstritten - wird tags darauf am 13. März über die Stadt erschallen.

Die Neigungsgruppe K.O. will mit einem ironischen Akt auf das Thema Sicherheit eingehen und verteilt über das Jahr insgesamt 7.000 Beton-Pfefferspray-Skulpturen. "Kunst erhöht die Sicherheit", so das nicht ernst gemeinte Motto. Der Hintergrund sei dagegen sehr ernst: "Graz tut viel für die Hebung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung. So gibt es etwa einen 'Sicherheitsstadtplan', ein 'Heimwegtelefon', das Projekt 'Sicheres Nachtleben' oder die von der Polizei exekutierten Schutzzonen," fassen die Künstler Johanna Hierzegger, Markus Wilfling und Martin Behr zusammen. Sie gehen noch einen Schritt weiter: "Graz wird zur sichersten Kulturstadt Österreichs." Die Pfeffersprays sind Abgüsse aus Beton, nummeriert, signiert und in schwarze Samtbeutel verpackt - Beipackzettel inklusive. Bei den Objekten handelt es sich um Mini-Skulpturen, die nicht nur auf dem Kunstmarkt reüssieren sollen, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung heben können: So mache Kunst die Stadt sicherer, hieß es mit einem Augenzwinkern.