APA - Austria Presse Agentur

Auftragsrekord und mehr Gewinn bei MAN-Mutter Traton

Bei der VW-Nutzfahrzeugholding Traton hat sich der gute Start ins Jahr auch beim Auftragseingang deutlich positiv niedergeschlagen. Die Bestellungen kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über die Hälfte auf rund 81.700 Lkw und Busse, wie die im Nebenwerteindex SDAX notierte Holding mit den Marken MAN, Scania und der südamerikanischen VW Caminhoes e Onibus am Montag in München bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte.

"81.700 Aufträge innerhalb eines Quartals sind das beste Ergebnis, das die Traton Group bislang erzielt hat", verdeutlichte Vorstandschef Matthias Gründler. Das große Plus sei auf das starke Lkw-Geschäft zurückzuführen, hieß es. Dagegen sei das Geschäft mit Bussen noch von den Auswirkungen Coronakrise belastet gewesen und deutlich geschrumpft.

Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Überschuss von 129 Mio. Euro, nach 96 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Wie bereits bekannt, hatte Tratons Erholung von der Coronakrise zum Jahresauftakt weiter Fahrt aufgenommen. Während der Umsatz um 15 Prozent auf rund 6,5 Mrd. Euro stieg, verdreifachte sich das bereinigte operative Ergebnis auf 516 Mio. Euro, die bereinigte operative Umsatzrendite lag bei 7,9 Prozent. Der Netto-Mittelzufluss des Industriegeschäfts betrug 397 Mio. Euro.

Die im April angehobene Prognose bestätigte Traton. Schon jetzt lägen alle wesentlichen Kennzahlen über den Werten des ersten Quartals 2019 und damit über dem Niveau vor Ausbruch der Coronapandemie. So erwartet die VW-Lkw- und Bustochter für das laufende Jahr eine operative Umsatzrendite von 5,0 bis 7,0 Prozent. Dabei sind allerdings Kosten für anstehende Stellenstreichungen bei MAN und Effekte aus der geplanten Übernahme des US-Truckherstellers Navistar ausgeklammert. Der Netto-Mittelzufluss im Industriegeschäft soll bei 500 bis 700 Mio. Euro liegen.

MAN hatte die Schließung des Werks in Steyr in Oberösterreich angekündigt, die Produktion soll nach Polen verlagert werden. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat verweisen auf einen Standortsicherungsvertrag, der den Bestand des Werks bis 2030 sichern soll. Der Investor Siegfried Wolf hat ein neues Angebot für das Werk vorgelegt.