Ausnahmezustand in Neukaledonien soll beendet werden

Im französischen Überseegebiet gab es schwere Unruhen
Der wegen der Unruhen ausgerufene Ausnahmezustand in Neukaledonien wird nach knapp zwei Wochen wieder aufgehoben.

Er laufe am Montag um 20.00 Uhr (MESZ; Dienstag 05.00 Uhr Ortszeit) aus, teilte die französische Präsidentschaft am Sonntag mit. Der Élysée-Palast kündigte außerdem an, dass zur Verstärkung der Sicherheitskräfte in dem französischen Überseegebiet 480 weitere Gendarmen nach Neukaledonien entsandt werden.

Sieben Tote bei Protesten

Der Ausnahmezustand war am 15. Mai verhängt worden, nachdem Proteste gegen eine geplante Wahlrechtsänderung die schwersten Unruhen in dem Überseegebiet seit Aufständen in den 80er-Jahren ausgelöst hatten. Sieben Menschen wurden dabei getötet.

Die Reform sieht vor, dass Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niederlassen, früher als bisher an den Wahlen teilnehmen dürfen. Die ursprüngliche Bevölkerung der Inselgruppe, die Kanaken genannt werden und mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen, befürchten dadurch eine Verringerung ihres Einflusses.

Die Sicherheitslage in Neukaledonien ist weiterhin angespannt. Am Wochenende wurden die ersten Europäer aus dem französischen Überseegebiet evakuiert.

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