Ausreisekontrollen im Bezirk Braunau stehen vor der Tür
Der Bezirk Braunau, der oberösterreichweit die schlechteste Durchimpfungsrate aufweist, sieht sich bereits zum dritten Mal seit Beginn der Pandemie mit Ausreisekontrollen konfrontiert. Corona-bedingte Ausreisekontrollen gibt es seit Samstag auch in Niederösterreich: Hier sind die Bezirke Melk und Scheibbs betroffen.
Die gemittelte Sieben-Tages-Inzidenz im Bezirk Braunau liegt seit fast einer Woche über der für die niedrige Durchimpfungsrate im Bezirk maßgeblichen 400er-Marke. Dass bisher noch keine Ausreisekontrollen verfügt wurden, war lediglich in der Zahl der Intensivpatienten in den oberösterreichischen Spitälern begründet. Diese lag bis zum Wochenende unter 34 und damit unter zehn Prozent der Kapazität im Bundesland. Am Montag wurde der kritische Wert aber überschritten, es benötigten 37 Corona-Patienten - um fünf mehr als am Tag zuvor - intensivmedizinische Behandlung. Damit wären alle Voraussetzungen für die Ausreisekontrollen erfüllt.
Erst von 18. bis 28. September hatte es im Bezirk Braunau derartige Kontrollen gegeben, allerdings lag die Impfquote damals noch unter 50 Prozent und daher galt 300 als kritischer Inzidenzwert. Mittlerweile ist die Impfquote auf 52,1 Prozent gestiegen, aber der Bezirk ist immer noch klares Schlusslicht in Oberösterreich (58,7 Prozent). Bereits von 5. bis 11. April hatte es erstmals präventiv eine Ausreise-Testpflicht gegeben.
Höher als im Bezirk Braunau, wo die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz am Montag 557,8 betrug, ist dieser Wert noch im Bezirk Gmunden (658,2), ebenfalls hoch ist er im Bezirk Freistadt (508,1). Diese beiden Bezirke haben allerdings eine deutlich höhere Durchimpfungsrate: In Gmunden liegt sie bei 60,4 Prozent, weshalb Ausreisekontrollen erst ab einer über sieben Tage gemittelten Sieben-Tages-Inzidenz von 600 schlagend werden, in Freistadt (59 Prozent) liegt der Schwellenwert gemäß Hochinzidenz-Erlass des Bundes bei gemittelten 500.
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