APA - Austria Presse Agentur

Ausschreitungen bei Protesten in Hongkong

In Hongkong ist es am Rande einer friedlichen Demonstration für mehr Demokratie zu neuen Ausschreitungen gekommen. Mehrere Regierungsgegner, von denen viele vermummt und schwarz gekleidet waren, blockierten am Samstag eine Straße unweit des Hauptquartiers der chinesischen Armee in der ehemaligen britischen Kronkolonie.

Sie warfen Steine, beschimpften die Polizei, besprühten Geschäfte mit Graffiti und blendeten einen Hubschrauber mit Laserpointern. Auch Fenster von Regierungsgebäuden wurden eingeschlagen. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Pfefferspray.

Tausende andere Demonstranten, darunter Familien, versammelten sich unterdessen in einem Park am Hafen. Mit ihrem Protest erinnerten sie an die Regenschirm-Bewegung, die das Gelände vor fünf Jahren als Teil ihrer Demokratieproteste wochenlang besetzt hatte, ohne China jedoch Zugeständnisse für mehr Freiheiten abringen zu können. Gleichzeitig war die Kundgebung Teil einer ganzen Reihe von geplanten Protesten, die sich mit Blick auf den am Dienstag anstehenden 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China gegen die kommunistischen Machthaber in Peking richten.

Hongkong ist seit 1997 eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der seit Monaten gegen einen stärkeren Einfluss der Pekinger Führung demonstriert wird. Teilweise schlugen die Proteste in Gewalt um. Viele Hongkonger befürchten, dass sie politische Freiheiten verlieren.