APA - Austria Presse Agentur

Ausschreitungen in Rom wegen Corona-Maßnahmen

16 Personen sind wegen gewalttätiger Proteste gegen die neu ergriffenen Maßnahmen zur Eingrenzung der Coronavirus-Pandemie am Dienstagabend in Rom angezeigt worden.

Dabei handelt es sich um Anhänger der rechtsradikalen Gruppierung Forza Nuova sowie um Mitglieder der Hooliganszene in Rom. Einige Angeklagten seien minderjährig, teilte die Polizei mit. Ihnen werden Verwüstungen, Gewalt und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Bei einer Demonstration gegen die Anti-Covid-19-Maßnahmen der italienischen Regierung ist es am Dienstagabend in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Einige vermummte Demonstranten, die sich auf der zentralen Piazza del Popolo versammelt hatten, setzten Müllcontainer in Brand und warfen mit Knallkörpern und Rauchbomben auf die Polizei, die mit Tränengas und Wasserwerfern reagierte. Die Ermittler vermuten eine gemeinsame Regie hinter den gewaltsamen Protesten, die seit Freitag in verschiedenen italienischen Städten ausgebrochen sind.

Die italienische Regierung verurteilte die gewalttätigen Proteste. "Der Staat wird gewaltsames Verhalten nicht tolerieren. Wir haben alles Erdenkliche zur Unterstützung der Personen unternommen, die unter der Krise leiden", sagte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri im Interview mit RAI 1 am Mittwoch. "Wir haben Unterstützungsmaßnahmen zugunsten von Arbeitnehmern und Kaufleuten ergriffen, denen wir eine Zukunftsperspektive geben wollen", sagte Gualtieri. Er verurteilte rechtsextremistische Gruppen, die friedliche Demonstrationen gegen die Anti-Covid-19-Maßnahmen unterwandern würden, um die Sicherheitskräfte anzugreifen und Geschäfte zu verwüsten und zu plündern.

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Die Regierung in Rom kündigte am Dienstagabend Wirtschaftshilfen in Höhe von über fünf Milliarden Euro für die am stärksten von der Pandemie betroffenen Bereiche an. Die Mittel würden in einem "einfachen und schnellen Verfahren" ausgezahlt, versprach Gualtieri am Dienstagabend. Bis Mitte November solle das Geld auf den Konten der Betroffenen sein, fügte er hinzu. Es sei unter anderem für Restaurants, Taxifahrer und die Unterhaltungsbranche gedacht.

Seine Regierung habe das Dekret im Wettlauf gegen die Zeit verabschiedet, teilte Ministerpräsident Giuseppe Conte mit. "Es gibt Menschen, die leiden und nicht länger warten können", sagte er.