APA/AFP/Saeed Khan

Australiens Premier: Weit entfernt vom Ende der Krise

Durch eine erneute Hitzewelle und starken Wind drohen die ohnehin verheerenden Buschfeuer in Australien noch einmal angefacht zu werden. Ministerpräsident Scott Morrison sagte am Freitag, in den östlichen Bundesstaaten werde ein schwieriger Tag erwartet. "Wir sind weit entfernt vom Ende der Krise und dieser Katastrophe."

Vorhergesagt wurden für Freitag Höchsttemperaturen von 40 Grad und mehr, dazu wurde Wind mit Geschwindigkeiten von 90 Stundenkilometern erwartet. Betroffen davon sollten vor allem ländliche Gebiete sein, wo die Brände bereits seit Weihnachten wüten.

Seit Beginn der großen Buschfeuer im Oktober verbrannten mehr als zehn Millionen Hektar Land, das ist mehr als Fläche von ganz Österreich. Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben.

Für dich ausgesucht

Morrison sagte, vor der Küste des am schlimmsten betroffenen Bundesstaats New South Wales würden zwei Schiffe bleiben, um bei der Evakuierung von Städten helfen zu können, falls dies nötig werde. In dem Staat wurden alleine am Freitagfrüh 134 Brände registriert, von denen 53 nicht eingedämmt waren. Mehrere Abschnitte der fünf Autobahnen des Staats waren gesperrt.

240.000 Menschen wurden von den australischen Behörden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. "Wer kann, sollte gehen", sagte Andrew Crisp, der die Rettungsmaßnahmen im Bundesstaat Victoria verantwortet. In dem Staat mussten bereits in der vergangenen Woche 67. 000 Menschen ihre Häuser verlassen.

Es bestehen zudem Sorgen, dass sich an der Grenze der Bundesstaaten New South Wales und Victoria zwei Großbrände zu einem "Mega-Feuer" vereinen könnten. In Victorias Hauptstadt Melbourne und mehreren anderen Städten wollten am Freitagabend Studenten für eine bessere Klimapolitik demonstrieren - trotz Appelle der Polizei und des Premierministers, diese Veranstaltungen angesichts der Brände zu verschieben.

Das Amt für Wetterkunde hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass es nie auf dem Kontinent wärmer und trockener gewesen war als im vergangenen Jahr. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Der Zusammenhang zwischen den Bränden, den geringen Niederschlägen und den hohen Temperaturen sei deutlich.