Deutsch-Zentralmatura je nach Schultyp unterschiedlich?

Die Autoren fordern weiterhin Reformen bei der Matura.
Die IG Autorinnen Autoren hat am Montag je nach Schultyp unterschiedliche Aufgabenstellungen bei der Deutsch-Zentralmatura gefordert.

Deutsch ist das einzige Fach, bei dem bei den Klausuren kein Unterschied zwischen AHS, BHS und Berufsreifeprüfung bzw. nach Zahl der unterrichteten Jahre gemacht wird. Doch das Gewicht von Literatur in einem Musischen Gymnasium sei mit dem in einer HTL "auch nicht ansatzweise vergleichbar", kritisiert die IG Autorinnen Autoren.

In gewissen Schultypen des zweiten Bildungswegs werde sogar komplett auf Literatur verzichtet. "Differenzierte Aufgaben wie in Mathematik oder den Fremdsprachen würden jeweils maßgeschneiderte Anforderungen ermöglichen", begründen die Autoren-Vertreter ihren Vorstoß in einer Aussendung. Die "bei weitem beste Lösung" wäre freilich für die IG Autoren, wenn Lehrerinnen und Lehrer die Aufgaben wieder individuell erstellen würden.

In der Vergangenheit hatte die IG Autoren die Deutsch-Zentralmatura wiederholt als "staatliches Literaturvertreibungsprogramm" kritisiert, mittlerweile gebe es aber trotz "widersinniger Zwänge" generell "ein befriedigendes Niveau". Die schon traditionelle Aussendung zu Zentralmatura-Literaturaufgabe soll es künftig deshalb nur noch dann geben, "wenn Anlass zur Kritik daran bestehen sollte".

Best-Practice-Erfahrungen

Handlungsbedarf an anderer Stelle ortet die "Bildungsplattform Leistung & Vielfalt": Sie fordert die Wiedereinführung von externen Vorsitzenden der Matura-Prüfungskommissionen, in denen auch die jeweilige Schul- bzw. Abteilungsleitung stimmberechtigt vertreten sein sollen. Nur ein externer Vorsitz gemeinsam mit Fachexpertinnen und -experten für eine Zweitkorrektur könne die angestrebte Vergleichbarkeit der Abschlüsse bei allen Teilen der Reifeprüfung (Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeit, schriftliche und mündliche Reifeprüfung) sicherstellen. Der Austausch zwischen Vorsitzendem und Direktor, der Schulleiter derselben Schulart sein sollte, wäre wichtig für die Weiterentwicklung beider Schulen und den Austausch von Best-Practice-Erfahrungen. Das aktuelle System führe indes dazu, dass "die Notenwahrheit und damit auch die Vergleichbarkeit der Abschlüsse auf der Strecke bleiben", so der Vorsitzende Gunter Bittner in einer Aussendung.

Die diesjährige Zentralmatura-Saison hat am 2. Mai mit den kleinen Fächern Latein und Altgriechisch begonnen. Am heutigen Montag stehen Spanisch bzw. die Minderheitensprachen Ungarisch, Slowenisch und Kroatisch an, als letztes großes Fach wird am morgigen Dienstag Englisch abgeprüft. Am Mittwoch folgt noch Französisch, als letztes Fach wird am Donnerstag dann Italienisch abgeprüft.

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