Barbara Karl wird Sammlungsleiterin im HGM

Barbara Karl wird Sammlungleiterin des Heeresgeschichtlichen Museums
Die Grazer Kunsthistorikerin Barbara Karl wird Leiterin der Sammlungsabteilung des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) in Wien. Mit ihr "als versierter Expertin und nun als ernannter Sammlungsleiterin ist ein weiterer wichtiger Baustein auf einem erfolgreichen Weg gelegt, das Heeresgeschichtliche Museum zu einem Museumsort mit internationaler Relevanz und Vernetzung zu machen", ließ Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung wissen.

Karl studierte Kunstgeschichte in Wien und Innsbruck und forschte am Warburg Institute in London sowie dem Bard Graduate Center in New York. Danach war sie in Forschungsprojekten an der Scuola Normale Superiore in Pisa und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, wo sie zu Objekten der islamischen Welt in den Museumssammlungen Wiens arbeitete, engagiert. Sie war Kustodin für Textilien und Teppiche am Wiener MAK und leitete ab 2017 das Textilmuseum St. Gallen. Nach ihrer Habilitation an der Universität Innsbruck übernahm sie 2022 die wissenschaftliche Leitung und stellvertretende Geschäftsführung des Ballenberg Freilichtmuseums der Schweiz.

"Interne und externe Kooperationen" geplant

Sie freue sich darauf, "gemeinsam mit dem Team des HGM neue Blicke auf die spannenden Bestände zu werfen, Ausstellungen zu planen, die Sammlungen weiterzuentwickeln sowie interne und externe Kooperationen zu fördern, insbesondere aber das Publikum zu inspirieren und mit Wissen zu bereichern", wurde die neue Sammlungsleiterin zitiert, deren genauer Amtsantritt noch nicht feststeht, aber jedenfalls im ersten Halbjahr 2025 erfolgen soll.

HGM-Direktor Georg Hoffmann, seit zwei Jahren im Amt, hatte den Posten bei seiner Ausschreibung als "für die Modernisierung und Entwicklung des Hauses von zentraler Bedeutung" charakterisiert. "Im Rahmen des neuen Organisationsplans des Museums werden hier künftig nicht nur die Sammlungstätigkeiten, sondern das neu geschaffene Ausstellungswesen, das Objektmanagement und die museale Vermittlung verankert sein." Nun freut er sich über die Berufung einer "international erfahrenen Wissenschafterin mit tiefgehendem Verständnis für Museen und Ausstellungen".

Direktor zieht erfolgreiche Zwischenbilanz

Das nicht als eigenständiges Bundesmuseum geführte, sondern zum Verteidigungsministerium ressortierende HGM befindet sich laut Selbstdarstellung "in einem Entwicklungsprozess hin zu einem historischen Museum mit militärhistorischem Schwerpunkt, aber auch in einer Phase der notwendigen baulichen Sanierung. In seinen Betrachtungen soll es künftig gegenwärtige Bezüge herstellen und dabei aktuelle gesellschaftliche Diskurse in seine Darstellungen miteinbeziehen". Man zähle zu "den ältesten und größten historischen Museen Europas" und bewahre gegenwärtig über eine Million Objekte auf.

In einer Zwischenbilanz verweist Hoffmann auf einen Zuwachs von 26 Arbeitsplätzen im Museum und zusätzliche Büro-, Depot- und Atelierflächen. Die Zusammenarbeit mit anderen neuen Kulturinstitutionen am Areal des Arsenals (Foto Arsenal Wien, Filmmuseum) werde intensiviert, das Burgtor am Heldenplatz als zusätzlicher Ort für Vermittlungsprogramme eingebunden. Derzeit stehe "die unumgängliche bauliche Sanierung" des Museums im Zentrum, die von Niko Wahl kuratierte neue Ausstellung zum Zeitraum 1918 - 1956 soll im Frühling 2026 eröffnen.

(S E R V I C E - www.hgm.at)

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